Alte Hasen aus dem Musikgeschäft singen für die Benefizgranaten ebenso wie junge Talente: hier Kiana Kruck. Foto: Arne Kiesewalter
Alte Hasen aus dem Musikgeschäft singen für die Benefizgranaten ebenso wie junge Talente: hier Kiana Kruck. Foto: Arne Kiesewalter

Langenfeld/Hilden. Mit Musik Gutes tun – das ist die Idee des gemeinnützigen Vereins „Die Benefizgranaten“. Seit 2021 treten die Engagierten auf, um Spenden für andere Einrichtungen zu sammeln. Zuletzt zugunsten des Tierheims in Hilden, für das man auch am Samstag wieder auf der Bühne stehen wird: auf dem Ostermarkt der tierischen Hilfsorganisation an der Straße Im Hock 7.


Regen in Strömen und kräftige Windböen, Petrus meinte es nicht mit den Benefizgranaten, die am Wochenende durch mehrere Städte im Kreis Mettmann tourten – unter freiem Himmel fanden die Konzerte statt. Um den Regenwolken in völlig ausgeliefert zu sein, suchten die jungen Musizierenden Schutz unter einem Pavillonzelt. Beste Bedingungen für eine Open-Air-Konzertreihe sehen anders aus.

Die Langenfelder Benefizgranaten trotzten dem Wetter und spielten souverän die „Die Tierheim-Hilden-Tour“. Zuschauer erschienen zahlreich am Samstag zum Auftakt in Monheim und Langenfeld. Sie bekamen eine musikalische Darbietung des „Jim Buttons Family Project“, der Gospelsängerin Corinna Strick, der 18-jährigen Luca Wenicker und von den beiden zwölf Jahre alten Nachwuchstalenten Sophia Rohr und Louis Stricker präsentiert.

Dennis Timm Rohr, Frontmann des Familienprojekt Family Pipe unterstütze Thorsten Kruck bei einigen Terminen mit Live-Musik an der Gitarre. Es wurde unter Regenschirmen, getanzt und zahlreich für den guten Zweck – am Foodtruck von „Let it Beef“ gegessen und in die aufgestellten Dosen gespendet. Zwischen den beiden Terminen in Langenfeld gab es einen unangekündigten Zwischenstopp vor dem Zookauf Langenfeld und die Benefizgranaten gaben ein Mini-Konzert. Der Extraeinsatz lohnte sich: Der Inhaber des Ladens versprach, vier Paletten Hundefutter an das Tierheim in Hilden zu spenden.

Am Reusrather Platz wurde das Konzert aufgrund der Witterung kurzzeitig in das dort ansässige Café verlegt. Der Frontmann der Band: „TripleSec“, Thorsten Huber, spielte spontan im Duett mit Thorsten Kruck.

„Alle drei Termine waren sehr gut besucht und die Zuhörer waren begeistert es gab ausschließlich positive Resonanz“, freut sich Phillip Imdieke vom Vorstand der Benefizgranaten. Den Verein gibt es erst seit 2021. Über 650 Mini-Konzerte haben die Engagierten nach eigenen Angaben bereits gegeben. Meistens mit dabei ist „Grisu II“, ein ausgedienter Feuerwehrwagen, der dem Verein als musikalische Zentrale dient. Eine Public Address-Anlage hilft, um die Songs zum Publikum zu bringen – das auffällige rote Auto ermöglicht dem Verein, überhaupt mobile Konzerte spielen zu können.

Entstanden ist die Idee übrigens während des strengen Corona-Lockdown im Jahr 2020. Aus einer kleinen Konzerttour zu Langenfelder Altenheimen wurde schlicht ein größeres Projekt.

Es geht nicht um Umsatz

Gut gelaunt trotz Regenwetter: Die Benefizgranaten. Foto: Ursula Stolenzburg
Gut gelaunt trotz Regenwetter: Die Benefizgranaten. Foto: Ursula Stolenzburg

Von zentraler Bedeutung: Um Geld geht es nicht – zumindest nicht um Umsatz. Die Musizierenden treten ohne Gage auf, Techniker und Helfende sind ehrenamtlich dabei und auch die Zuhörenden zahlen nur, wenn sie es wollen. Dann in Form von Spenden, welche die Benefizgranaten ausgewählten karitativen Projekten zukommen lassen. Das sind Tierheime oder Einrichtungen wie das Kinderhospiz Regenbogenland oder der Kinderschutzbund, es können aber auch finanziell in Not geratene Privatpersonen sein. Kurzum: die Benefizgranaten haben sich zur Aufgabe gemacht, dort zu helfen, wo Hilfe nötig ist.

Die Bilanz aus den rund zwei Jahren des Engagements kann sich sehen lassen: Knapp über 14.000 Euro hat der Verein im lokalen Bereich gespendet, über 60.000 Euro flossen zudem der Ukraine-Hilfe zu. Verteilt wird die ehrenamtliche Arbeit dabei auf nur 25 Mitglieder. Das Motto des Vereins: „Helfen wo Not ist“ – man hält es wie bei der Feuerwehr. Zum roten Auto passt es schließlich auch.

Gratis-Musik gegen freiwillige Spenden: Darum ging es auch am vergangenen Sonntag, dem zweiten Tag der Tierheim-Hilden-Tour. Die Witterungsverhältnisse waren zunächst noch schlechter als am Samstag, der besagte Pavillon kam daher in Mettmann zum Einsatz. Das Open-Air-Konzert in der Kreisstadt fang im Starkregen statt. Mehr Glück hatten die Musikerinnen und Musiker später in Erkrath. Der Himmel klarte auf und es gab ein Überraschungsduett von Thorsten Kruck und Andres Lemaitre.

In Hilden sollte die – „trotz der Witterungsverhältnisse gut besuchte Tour“, so Phillip Imdieke – ihren Abschluss finden, die Benefizgranaten ließen es sich aber nicht nehmen, ein weiteres unangekündigtes Konzert in der Langenfelder Innenstadt vor der Stadthalle zu geben. Eine Stunde lang sorgte das Team dort für einen runden Abschluss des Ostermarktes und des verkaufsoffenen Sonntags.

Die Spendenübergabe findet nun am Samstag, 1. April, ab. Parallel dazu wird es auch ein weiteres Konzert geben. Ab 15 Uhr spielen die „Granaten“ auf dem Ostermarkt des Tierheims Hilden, Im Hock 7. Das „Jim Buttons Family Project“, die Band „MD Disaster“, Sophia Rohr und Louis Stricker werden musikalisch den Markt des Tierheimes abrunden.

„Es kann schon so viel verraten werden: Die Summe wird vierstellig sein“, freut sich Vereinsvorstand Imdieke.