Landrat Thomas Hendele und der Schulleiter des Berufskollegs Hilden, Peter Schwafferts, bedankten sich bei zwei 19-jährigen Berufsschülern für ihr couragiertes Handeln. Foto: Polizei
Landrat Thomas Hendele und der Schulleiter des Berufskollegs Hilden, Peter Schwafferts, bedankten sich bei zwei 19-jährigen Berufsschülern für ihr couragiertes Handeln. Foto: Polizei

Hilden. Am Vormittag des 9. Februar hatte ein Mann zunächst einen Sprinter der Stadt Langenfeld gestohlen – mit dem Wagen fuhr er über den Hof einer Schule an der Pungshausstraße in Hilden. Zwei Berufsschüler stellten den Mann schließlich auf seiner Flucht vor der Polizei.

Am heutigen Freitag dankte Landrat Thomas Hendele in seiner Funktion als Leiter der Kreispolizeibehörde Mettmann den beiden Schüler für ihren Einsatz. Die beiden 19-Jährigen schilderten im Rahmen des Treffens mit Landrat Hendele und dem Leiter des Berufskollegs, Peter Schwafferts, dass sie die Irrfahrt des 23-Jährigen auf dem Schulgelände beobachtet hatten und zunächst geschockt gewesen waren.

„Nachdem der Fahrer mit dem Sprinter verunfallt war und zu Fuß flüchten wollte, fassten sie sich ein Herz und verfolgten ihn“, berichtet die Polizei. Als der Mann versuchte, das Fahrzeug einer 70-jährigen Hildenerin zu rauben, griffen sie ein und brachten den 23-Jährigen zu Boden. Die Schüler hielten den Mann bis zum Eintreffen der Polizei fest – „und konnten vermutlich so Schlimmeres verhindern“, so die Behörde.

„Leider erleben wir in unserer heutigen Gesellschaft viel zu wenig derartig couragiertes Verhalten und ich bin über die Maßen beeindruckt, wie sie selbstlos so mutig gehandelt haben“, resümierte Landrat Thomas Hendele diese Erfolgsgeschichte. Als kleinen Dank für ihr Handeln überreichte er den 19-jährigen Schülern jeweils einen Gutschein für ein Elektrofachgeschäft.

Auch Peter Schwafferts zeigte sich sichtlich stolz über seine Schüler: „Mit ihren noch jungen 19 Jahren sind sie beherzt eingeschritten, ohne an sich selber zu denken. Sie haben nicht nur der 70-jährigen Hildenerin, sondern uns allen vor möglichem großen Schaden bewahrt.“

Die Kreispolizeibehörde Mettmann möchte diesen Vorfall zum Anlass nehmen, um darauf hinzuweisen, dass Zivilcourage nur dann sinnvoll ist, wenn man sich nicht selbst in Gefahr bringt. Grundsätzlich fördert die Polizei Zivilcourage, wirbt seit Jahren mit der Aktion „Tu-was“ bundesweit für mehr Courage in allen Lebenslagen. Courage zeigen könne man laut Polizei auch, wenn man nicht selber aktiv eingreift, sondern andere um Hilfe bittet oder unmittelbar die Polizei informiert.

„Ebenso wichtig ist es, sich Tätermerkmale eines flüchtigen Tatverdächtigen einzuprägen und sich um das Opfer zu kümmern“, erklärt die Kreispolizei. „Sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, um eine Tat aufklären zu können, ist ebenso wichtig wie mutig“.