Voraussichtlich im Sommer 2022 rollt der Kaiserwagen wieder, dann mit neuen Rädern. Foto: WSW
Voraussichtlich im Sommer 2022 rollt der Kaiserwagen wieder, dann mit neuen Rädern. Foto: WSW

Wuppertal. Der Kaiserwagen der Wuppertaler Schwebebahn muss mit neuen Rädern ausgestattet werden. 

Während die Arbeiten der WSW zur Wiederaufnahme des Regelbetriebs der Schwebebahn im August 2021 im Plan liegen, wird sich die Inbetriebnahme des Kaiserwagens nach seiner Generalüberholung verzögern. Zwar seien bereits wesentliche Teile der Generalüberholung sowie der Planung für Neuteile weit fortgeschritten, aber im Zuge der laufenden Untersuchungen und Umbaumaßnahmen seien im Herbst neue, unerwartete Schäden an den Rädern erkannt worden, teilen die Wuppertaler Stadtwerke mit.

Materialuntersuchungen bei externen Prüflabors haben dann den Umfang der Schäden offen gelegt: die über 100 Jahre alten, gegossenen Speichenräder haben unzulässige Risse im Stahl.

„Das jetzt vorliegende Untersuchungsergebnis lässt nicht zu, dass die Räder im Fahrbetrieb weiter verwendet werden können“, so die WSW. „Es ist nach gutachterlicher Auffassung auch nicht möglich, die Räder für die Testfahrten des neuen Betriebssystems einzusetzen.“ Auch eine Reparatur sei nach Aussage der Experten nicht möglich.

Da kein Hersteller Schwebebahn-Speichenräder auf Lager habe, müssten die Räder komplett neu hergestellt werden. „Die Fachplanung und Produktion der neuen Räder wird mindestens zwölf Monate dauern“, davon geht man bei den Wuppertaler Stadtwerken aus. Erst im Anschluss folgen Testfahrten, abschließende Prüfungen und ein Genehmigungsverfahren bei der TAB. Die Inbetriebnahme des Kaiserwagens verzögert sich daher laut WSW bis Sommer 2022.

Der Kaiserwagen der Baureihe 00 wurde 1900 in Dienst gestellt, mit ihm unternahm Kaiser Wilhelm II am 24. Oktober 1900 eine Probefahrt. Seinen Linienbetrieb nahm der Kaiserwagen am 1. März 1901 auf. Seitdem hat er rund vier Millionen Kilometer zwischen Vohwinkel und Oberbarmen zurückgelegt.