Shamail Arshad aus Velbert, stellvertretender Kreisvorsitzender; Elisabeth Müller-Witt MdL aus Ratingen und Kerstin Griese MdB mit Landratskandidat Jens Geyer aus Monheim (2. v.r.). Foto: SPD Kreis Mettmann
Shamail Arshad aus Velbert, stellvertretender Kreisvorsitzender; Elisabeth Müller-Witt MdL aus Ratingen und Kerstin Griese MdB mit Landratskandidat Jens Geyer aus Monheim (2. v.r.). Foto: SPD Kreis Mettmann

Kreis Mettmann. Jens Geyer geht für die SPD mit 90 Prozent der Stimmen als Landratskandidat ins Rennen.

Rund 100 Mitglieder der SPD im Kreis Mettmann haben am Samstag in der Stadthalle Erkrath die Vorkehrungen für die Kommunalwahl getroffen. Die Spitzenkandidatur im Kreis übernimmt Jens Geyer aus Monheim. Der 57-jährige kaufmännische Angestellte überzeugte die Delegierten mit seinem Versprechen zukünftig mehr für den Kreis Mettmann herauszuholen.

„Der Kreis Mettmann ist stark, aber damit das nach der Corona-Krise auch so bleibt, müssen wir uns jetzt aufstellen. Ich will mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit im Kreis, vor allem bei der Wirtschaftspolitik und mit der Wirtschaftsförderung als Dienstleister für die Kommunen. Ich will neue Akzente in der Gesundheits- und Sozialpolitik setzen, u.a. mit einem kinderärztlichen Notdienst rund um die Uhr und einem neuen Frauenhaus im Südkreis. Ich will Verkehrs- und Umweltpolitik zusammenbringen: Mit besseren Angeboten im ÖPNV und einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsmittel, umso weniger Schadstoffe zu produzieren,“ so Geyer.

Corona-Auswirkungen sind „gewaltig“

„Aus der gegenwärtigen Krise kommen wir nur gemeinsam. Denn ganz unabhängig von der Frage von Impfstoffen, Infektionszahlen usw. ist eines bereits sonnenklar: Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Kommunen und speziell die öffentlichen Haushalte sind gewaltig. Wir müssen mit sinkenden Steuereinnahmen rechnen, mit Einbrüchen bei der Gewerbesteuer und gleichzeitig mit steigenden Ausgaben. Denn natürlich gilt: Wir wollen so viele Jobs retten wie nur möglich, vom Solo-Selbständigen bis zum Industriearbeitsplatz,“ erklärt Geyer.

Als Landrat will Geyer die Wirtschaftsförderung des Kreises so organisieren, dass sie eine echte Servicestelle für die Städte und Gemeinden und für die Unternehmen entsteht. „Ich will, dass wir gerade kleinen Unternehmen dabei helfen, die Digitalisierung für sich zu nutzen. Ich will, dass wir gemeinsam Zukunftschancen besprechen und den Unternehmen dabei jede Hilfestellung geben, die sie brauchen. Und ich will, dass wir mehr gemeinsam auf die Beine stellen mit mehr interkommunaler Zusammenarbeit. Packen wir es jetzt an, damit wir auch in Zukunft lokal handeln können.“

Geyer will Akzente in der Gesundheitsversorgung setzen

Geyer betonte, dass er neue Akzente in der Gesundheitsversorgung setzen will: „Noch eine Lehre aus den letzten Monaten: Unsere Gesundheitsversorgung ist zu wichtig, um sie nur den Kräften des Marktes zu überlassen. Was der Markt in diesem Bereich anrichten kann, sehen wir leider in manchen anderen Ländern. Wirtschaftliches Handeln ist wichtig – aber nicht so wichtig wie Menschenleben. Wir müssen deshalb darüber reden, wie wir den Kreis in der Gesundheitspolitik besser aufstellen können.“

Als konkrete Verbesserung sieht Geyer eine rund um die Uhr erreichbare Hotline beim ärztlichen Notdienst. In Verbindung mit den vorhandenen Notfallpraxen und zusammen mit den Kinderärzten im Kreis will Geyer dieses Projekt als Landrat direkt angehen, um Kindern und jungen Eltern in gesundheitlichen Notsituationen schnell und effektiv helfen zu können.
Mehr Hilfe als bisher soll es auch geben, wenn es um Notlagen geht, die oft hinter verschlossenen Türen im privaten Raum entstehen. Leider steigt die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt. Die Opfer sind fast immer Frauen und Kinder. Deshalb braucht es ein Frauenhaus im Süden des Kreises, das auch Frauen mit Söhnen im Teenager-Alter aufnehmen kann.

Umweltschutz auf der Agenda

Wie erreicht man in einem Flächenkreis besseren Umweltschutz, weniger Schadstoffemissionen und zugleich eine Entlastung auf den Straßen? Raus aus dem Stau kommen wir nur mit einem besseren und vor allem auch klügeren ÖPNV. Wie das geht, machen uns andere Kreise, aber auch andere Länder längst vor. Viele gute Ideen sind bei uns anwendbar und sorgen dafür, dass wir nicht gegen das Auto, sondern auch mit dem Auto besser vorankommen.

In erster Linie will Geyer das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln ausbauen. „Konkret heißt das für mich:  Mehr Bahnhaltepunkte, mehr Buslinien und vor allem Schnellverbindungen innerhalb des Kreises und in die umliegenden Großstädte. Das führt dazu, dass Menschen von ganz alleine das Auto stehen lassen, ohne Verbotspolitik – ganz alleine, weil es sinnvoll ist und schneller geht.“

Neben dem Landratskandidaten wurden auch die Kandidaten für die 33 Kreistagswahlkreise gewählt. Neben erfahrenen Kandidatinnen und Kandidaten wurden auch neue und jüngere Kandidatinnen und Kandidaten aufgestellt und auf aussichtsreichen Listenplätzen abgesichert.

„Uns ist es wichtig, dass unsere Kandidatinnen und Kandidaten die Gesellschaft im Kreis widerspiegeln. Nur so können wir erfolgreiche Politik für den Kreis machen,“ so Geyer.