Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit
Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit

Mettmann. Die Agentur für Arbeit hat die Arbeitsmarktdaten für Mai veröffentlicht. Karl Tymister, Chef der Arbeitsagentur, erläutert die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann.

„Die Arbeitslosigkeit ist im Mai auf 7,1 Prozent weiter gestiegen. Immerhin hat sich der Anstieg gegenüber April verlangsamt. Mit den ersten Lockerungen konnten mehr  Menschen als im letzten Monat wieder eine neue Arbeit beginnen. Ein Vergleich mit  der Finanz- und Wirtschaftskrise im Mai 2009 zeigt, dass die Arbeitslosigkeit aktuell  noch rund 500 Personen niedriger liegt als damals. Die enorme Inanspruchnahme der  Kurzarbeit hat bislang einen massiveren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert“, so  Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.

Insgesamt waren im Mai 18.472 Menschen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den  Zahlen des April sind dies 1.262 oder 7,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Mai vor einem Jahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 3.666 Personen bzw. 24,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote steigt von 6,6 Prozent im April auf aktuell 7,1 Prozent,  vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent. Während der Finanzkrise im Mai 2009 waren 18.998 Menschen arbeitslos, 526 mehr als jetzt.

Corona-Lockerungen werden sichtbar

In den Zu- und Abgängen zeichnen sich die unmittelbaren Auswirkungen der ersten Öffnungen des Lockdowns ab: Im Vergleich zum April meldeten sich aktuell 665 Menschen weniger arbeitslos, so die Arbeitsagentur. Und 123 mehr fanden eine neue Arbeit. Im Kreis Mettmann meldeten sich im Mai insgesamt 3.172 Personen bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter neu oder erneut arbeitslos. Das waren 459 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.911 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 63 mehr als im April, aber 1.203 weniger als im Mai 2019.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist infolge der Corona-Krise allerdings weiter gesunken. Die Arbeitgeber im Kreis Mettmann haben in diesem Monat 488 Stellen neu gemeldet, 17 mehr als im April, aber 398 weniger als vor einem Jahr. Im Bestand befanden sich
insgesamt 2.561 offene Stellen, 280 weniger als im April und 1.535 weniger als vor
einem Jahr.

Auch der Ausbildungsmarkt ist betroffen: Bislang wurden der Agentur für Arbeit Mettmann bis Ende Mai 1.954 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 423 Ausbildungsstellen oder 17,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Von den gemeldeten Stellen sind aktuell 967 Stellen noch frei, das sind 372 weniger (-27,8 Prozent) als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum meldeten sich 2.518 junge Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung. Das sind 247 Personen weniger (-8,9 Prozent) als vor einem Jahr. 1.221 dieser Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt, haben also weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative dazu. Das sind 117 Jugendliche weniger (-8,7 Prozent) als vor einem Jahr.