Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit
Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann, erläutert die aktuelle Arbeitsmarktsituation im Kreisgebiet. Foto: Agentur für Arbeit

Mettmann. Die Arbeitsagentur hat die Arbeitsmarktzahlen für den Monat September veröffentlicht. Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit, hat die Zahlen erläutert.

Die Arbeitsagentur in Mettmann meldet für den Kreis eine Arbeitslosenquote von sieben Prozent im September, im August lag die Quote bei 7,3 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Mettmann somit im September gesunken. Insgesamt sind 18.300 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 824 Personen oder 4,3 Prozent weniger als im August, aber 3.474 Personen bzw. 23,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Während der Finanzkrise im September 2009 waren 19.010 Personen arbeitslos, 710 mehr als jetzt.

„Auch, wenn die Arbeitslosigkeit aufgrund der Corona-Pandemie deutlich höher liegt, als vor einem Jahr, gibt es jetzt positive Signale für einen leichten Herbstaufschwung“, meint Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann. „Die Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt nehmen zu. Der Arbeitskräftebedarf steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt. Mehr Menschen konnten eine neue Arbeit beginnen, sowohl im Vergleich zum August, als auch im Vergleich zum Vorjahr. Weniger Menschen meldeten sich arbeitslos, nachdem sie ihre Arbeit verloren haben.“ Tymister sieht „erfreuliche Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt“ im Kreisgebiet.

Die Arbeitgeber im Kreis Mettmann haben laut Arbeitsagentur in diesem Monat 792 Stellen gemeldet, 178 mehr als im August. Damit sind insgesamt 2.793 offene Stellen gemeldet, 202 mehr als im August, aber 1.213 weniger als vor einem Jahr.

Kurzarbeit: Statistik für Mai liegt vor

„Die Statistik der hochgerechneten Zahlen zur realisierten Kurzarbeit liegt nun für Mai
2020 vor“, informiert die Agentur für Arbeit zudem. Demnach haben im Mai 38.733 Personen in 3.377 Betrieben Kurzarbeitergeld bezogen. Bis Ende Mai hatten 5.261 Betriebe für 77.532 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Ein Vergleich mit den Auswirkungen der Finanzkrise 2008/2009 zeigt das Ausmaß der aktuellen Kurzarbeit. Im gesamten Jahr 2009 hatten im Kreis Mettmann 1.081 Unternehmen für 26.414 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

„Unternehmen nutzen die Kurzarbeit, um ihre Fachkräfte über die Krise hinweg zu halten. Mit dem Kurzarbeitergeld finanzieren wir Beschäftigung anstelle von Arbeitslosigkeit. Dadurch hat der Arbeitsmarkt die Folgen der Pandemie bisher relativ gut verkraftet. Die jetzt vorliegenden Zahlen für die Kurzarbeit im Mai zeigen, dass auch im Mai nur gut die Hälfte der Beschäftigten, für die Kurzarbeit vorsorglich angezeigt wurde, auch tatsächlich von Kurzarbeit betroffen waren“, so Karl Tymister.