Smartphones können insbesondere Menschen mit einer Sehbehinderung als alltagspraktische Hilfsmittel dienen. Foto: Symbolbild (pixabay)
Smartphones können insbesondere Menschen mit einer Sehbehinderung als alltagspraktische Hilfsmittel dienen. Foto: Symbolbild (pixabay)

Kreis Mettmann. Der Blinden- und Sehbehindertenverein für den Kreis Mettmann e.V. bietet am Samstag, 18. Mai,  in der Zeit von 10 bis 16 Uhr im Haus St. Elisabeth, Düsseldorferstraße 20 in Mettmann, einen Workshop für Menschen mit Sehbehinderung an, die den selbstständigen Umgang mit einem iPhone erlernen wollen. 

„An was denken Sie, wenn Sie an blinde Menschen denken? Einen weißen Stock? Einen Blindenführhund? Eine gelbe Armbinde mit drei schwarzen Punkten? Woran Sie wahrscheinlich nicht sofort denken, ist ein iPhone.“, heißt es in der Ankündigung des Kursangebotes. Doch genau das sei für viele blinde und sehbehinderte Menschen ein Hilfsmittel, das ihnen bei vielen Herausforderungen im Alltag weiterhelfen können, schreibt Tamara Ströter, erste Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins.

Telefonieren per Zuruf, Nachrichten und E-Mails diktieren und vorlesen lassen, Termine per Stimme verwalten, Hilfe bei der Navigation und im Öffentlichen Personennahverkehr, Geldscheinerkennung oder das Vorlesen von gedruckten Texten sind nur einige von vielen Dingen, die ein blinder Mensch selbstständig mit dem iPhone machen kann. Wie all das funktioniert und welche weiteren alltagspraktischen Anwendungsmöglichkeiten das iPhones für Menschen ohne oder mit eingeschränkter Sehkraft hat, will der Verein im Rahmen einer Workshop-Veranstaltung vermitteln.

Zu Gast sind dann Chris Sander und Michael Cramer vom Dortmunder Unternehmen „Audiofaktur“. In ihrer alltäglichen Arbeit bieten die Experten Technik- und Software-Schulungen für blinde und sehbehinderte Menschen an. Außerdem führen sie in die Bedienung von Hilfsmitteln ein, die bei den Herausforderungen helfen, wenn die Brille nicht mehr ausreicht. Einen besonderen Platz bei ihrer Arbeit nehmen dabei Smartphones, speziell das iPhone, ein, das als Universalwerkzeug bei vielen Herausforderungen des Alltags hilft und sogar ganz ohne Augenlicht bedient werden kann.

Im ersten Kursteil werden die Möglichkeiten erarbeitet, die die Sprachassistentin Siri auf dem iPhone bietet. Dabei werden diverse Sprachbefehle vorgestellt und eingeübt, sodass die Teilnehmer später unter anderem selbstständig in der Lage sind, per Sprache Anrufe zu starten, Nachrichten und E-Mails zu schreiben, Termine zu verwalten und Notizen und Erinnerungen anzulegen.

Im zweiten Teil der Schulung steht die Bedienungshilfe „VoiceOver“ auf dem Programm, mit der auch vollständig erblindete Menschen das iPhone eigenständig bedienen können. Mithilfe von „VoiceOver“ werden die auf dem Bildschirm angezeigten Inhalte per Sprache ausgegeben: Statt zu lesen, kann man das Angezeigte also hören. Die Anwendung von „VoiceOver“ wird stets anhand von alltagsnahen Beispielen gezeigt, sodass die Teilnehmer der Schulung nach der Veranstaltung nicht bloß das iPhone bedienen können, sondern auch wissen, bei welchen Herausforderungen sie es im Alltag einsetzen können. Dabei gibt Chris Sander unzählige Beispiele aus seiner eigenen Anwendung. Er selbst ist spät erblindet und nutzt das iPhone täglich selbst in seinem Alltag.

Der Workshop kann auch von Teilnehmern ohne Erfahrung mit dem iPhone besucht werden. Der Selbstkostenanteil beträgt für Mitglieder 50 Euro und für Nichtmitglieder 80 Euro. Im Preis enthalten sind die Kursgebühren, Getränke und ein Mittagsimbiss.

Anmeldungen und Informationen telefonisch unter 02051-605898 oder per Mail an [email protected].