Die unterschiedlichen Corona-Zahlenwerke sorgen mitunter für Verwirrung. Foto: pixabay
Die unterschiedlichen Corona-Zahlenwerke sorgen mitunter für Verwirrung. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Der Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Klaus-Dieter Völker beobachtet mit Sorge das Verhalten des Landesgesundheitsministeriums, welches Kraft Verfügung ab sofort anordnet, dass das Zahlenwerk über die Corona Entwicklung neu gewichtet wird.

„Ich schätze die Vergleichbarkeit bei Statistiken sehr, bin aber über die jetzige Vorgehensweise doch sehr irritiert“, meint Klaus-Dieter Völker: „Demnach lässt diese Änderung den Kreis Mettmann ab sofort und ohne dass sich an den Fallzahlen etwas geändert hat, deutlich besser aussehen. Man hätte genauso gut die ‚Mettmanner Methode‘ wählen können und wäre der Realität etwas näher.“

Bisher hat der Kreis Mettmann nicht nur die laborbestätigten, sondern auch die übrigen, epidemiologisch eindeutigen Corona-Fälle veröffentlicht. Das sind Menschen mit eindeutigen Corona-Symptomen, die sich durch engen Kontakt zu einem Erkrankten, zum Beispiel innerhalb eines Familienverbundes, angesteckt haben.

Jetzt meldet der Kreis anstelle der 973 nur noch 757 Fälle und die Zahl der Genesenen gehen von 567 auf 397 Fälle zurück. An der Realität hat sich aber nichts geändert.

Der CDU-Chef befürchtet, dass auf diese – und vielleicht auch noch andere – Art und Weise, so weiter Hoffnung auf ein baldiges Ende der Pandemie gefördert werde. Er warnt eindringlich vor der Gefahr, die Statistiken zu missbrauchen: „Es kann uns nichts Schlimmeres passieren, als der bisher relativ vernünftig reagierenden Bevölkerung nach der Ladenöffnung nun mit solchen statistischen Zahlen Bewegungsspielräume zu suggerieren, die noch in weiter Ferne liegen. Lasst uns lieber eine Woche länger warten, als später wieder zurück auf Anfang zu müssen“, so der Fraktionschef abschließend.