Der Corona-Expertenrat hat Empfehlungen für den Umgang mit dem Virus und dem Lockdown ausgesprochen. Foto: pixabay
Der Corona-Expertenrat hat Empfehlungen für den Umgang mit dem Virus und dem Lockdown ausgesprochen. Foto: pixabay

Düsseldorf. Wie die Staatskanzlei mitteilt, hat der Corona-Expertenrat mit Blick auf die anstehenden Bund-Länder-Gespräche der NRW-Landesregierung Empfehlungen für die weitere Strategie im Kampf gegen das Coronavirus und den vorsichtigen Weg aus dem Lockdown unterbreitet.

Am Mittwoch kommen die Länderchefs und Bundeskanzlerin Angela Merkel für den nächsten Corona-Gipfel zusammen. Mit Blick auf das Bund-Länder-Treffen hat nun das zwölfköpfige Expertengremium, der von Ministerpräsident Armin Laschet einberufene „Expertenrat Corona“, Empfehlungen für die weitere Strategie im Umgang mit dem Coronavirus unterbreitet.

Konkret stehen drei strategische Maßnahmen im Mittelpunkt, die einen vorsichtigen Weg aus dem Lockdown ebnen sollen: So sollen Öffnungsschritte an „individuell angepasste Schutz- und Hygienekonzepte geknüpft sein“, zur Einordnung der pandemischen Lage auf lokaler Ebene solle „eine Kombination an Indikatoren eingeführt werden“ und das „Impfangebot sollte über priorisierte Gruppen hinaus von Bund und Ländern erweitert werden“.

Die empfohlenen Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Öffnungsschritte zu evaluieren und kurzfristig gezielt auf die Infektionsdynamik reagieren zu können.

Die Experten empfehlen, sich für die Öffnungsschritte nicht an zeitlichen Vorgaben und einer Abgrenzung nach Branchen zu orientieren, sondern an den verfügbaren Schutzkonzepten. Hierfür sei eine Ausweitung der Testkapazitäten, eine technologische Plattform, die unter Einbeziehung der Gesundheitsämter eine umfassende und tagesgleiche Nachverfolgung der Infektionsketten gewährleiste, sowie eine digitale Technologie zur Nachverfolgung von Clusterinfektionsherden erforderlich. Letzteres könne durch eine Weiterentwicklung der Corona-Warn-App erreicht werden.

Zur Einordnung der epidemischen Lage auf lokaler Ebene empfiehlt das Corona-Gremium zudem, mehrere Indikatoren in den Blick zu nehmen, da das Infektionsgeschehen durch die „nach wie vor hohe Unsicherheit keine Abbildung durch einen einzelnen Faktor erlaube“.

So müsse man neben der Sieben-Tages-Inzidenz auch den Anteil intensivmedizinisch behandelter Covid-19-Fälle an der Gesamtzahl der betreibbaren Bettenkapazitäten oder die wöchentlich hospitalisierten Fälle unter den über 60-Jährigen in den Blick nehmen.

Bund und Länder fordert der zwölfköpfige Expertenrat auf, das Impfangebot über die priorisierten Gruppen hinaus rasch zu erweitern.