Impfdosen werden nicht grundlos gelagert, darauf weist das NRW-Gesundheitsministerium hin. Bild: pixabay
Impfdosen werden nicht grundlos gelagert, darauf weist das NRW-Gesundheitsministerium hin. Bild: pixabay

Düsseldorf. Das NRW-Gesundheitsministerium weist Falschmeldungen über einen großen Lagerbestand von ungenutzten Impfdosen zurück.

„Bei den im Lager vorhandenen Impfdosen handelt es sich um Impfdosen, die für bereits vereinbarte Termine oder Zweitimpfungen zur Verfügung stehen müsse“, erklärt der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Es würden keine Impfdosen grundlos „auf Halde behalten“, so Laumann.

Er erklärt weiter: „Tagtäglich werden Impfdosen im Land verteilt, sodass es immer wieder vorkommt, dass eine bestimmte Menge an Impfdosen kurze Zeit im Landeslager verbleibt, bis diese abgerufen wird. Grundsätzlich werden vorhandene Impfstoffe zeitnah der Bevölkerung beziehungsweise der jeweiligen Gruppe, die ein Impfangebot erhält, zur Verfügung gestellt.“

Das NRW-Gesundheitsministerium informiert zudem zum aktuellen Bestand der Corona-Impfstoffe im Auslieferungslager. Dies sind:

  • 549.354 Impfdosen (91.559 Vials) des Impfstoffes des Firma Biontech.
    Hiervon seien alleine am gestrigen Tag 39.000 Vials (234.000 Dosen) neu angeliefert worden, so das Ministerium.
  • 142.360 Impfdosen (14.236 Vials) der Firma Moderna.
  • 107.320 Impfdosen (10.732 Vials) der Firma Astrazeneca.

Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium weist zu dem darauf hin, dass in Bezug auf Astrazeneca und Moderna ist derzeit davon auszugehen sei, dass das Lager Ende der Woche leer sein wird.

Bei Biontech gelte, dass Nordrhein-Westfalen die vorhandenen Impfdosen deutlich reduzieren wird, denn alleine für ausstehende Zweitimpfungen werden knapp 279.000 Impfdosen benötigt.

Hohe Terminnachfrage in Impfzentren

„Zudem hat das Land jenen Impfzentren mit einer weiterhin hohen Terminnachfrage der Über-80-Jährigen 75.000 zusätzliche Impfdosen für Erstimpfungen zur Verfügung gestellt“, heißt es aus dem Ministerium. Damit werde die verfügbare Reserve in den kommenden Tagen deutlich abgeschmolzen.

Der Moderna-Impfstoff werde im Laufe der Woche vollständig für Impfungen in der Eingliederungshilfe aufgebraucht werden, so die Vermutung des NRW-Gesundheitsministerium. „Anders als bislang wird das Land von der am vergangenen Samstag eingegangene Lieferung (92.400 Impfdosen) keine Reserven für Zweitimpfungen bilden.“ So solle eine schnelle Durchimpfung der Eingliederungshilfe möglich werden.

Von Astrazeneca stehen dem Land nach Ministeriumsangaben aufgrund von Liefereinbrüchen etwa 180.000 Impfdosen weniger zur Verfügung als zunächst durch den Bund avisiert. Daher rechne man damit, dass die verfügbaren Impfstoffmengen im Laufe der Woche vollständig aufgebraucht sein werden. „Eine Rücklage für Zweitimpfungen ist bislang aufgrund des langen Impfintervalls nicht erfolgt.“

Das Gesundheitsministerium weist darauf hin, dass der abgesenkte Lagerbestand nicht sofort im RKI-Impfmonitoring zu messen sein wird. Es gebe derzeit Verzögerungen bei der Datenübermittlung an das Robert-Koch-Institut. Valide abgebildet würde das Impfgeschehen in NRW somit aktuell nicht.