Corona-Impfungen in Arztpraxen: „Potenzial für viel mehr Dynamik“

Düsseldorf. Zum Impfstart in den nordrheinischen Arztpraxen zieht die Kassenärztliche Vereinigung eine positive Bilanz.

Seit Dienstag werden in Arztpraxen Corona-Schutzimpfungen angeboten. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) hatte bis zum Freitag rund 86.000 Impfungen aus etwa 3.000 Praxen registriert – sie zieht eine positive Bilanz zum Impfstart. „Die Bereitschaft der Niedergelassenen ist groß“, heißt es von der KVNO bezüglich der Zahlen.

„Wir haben uns stets dafür stark gemacht, dass die Praxen so früh wie möglich in die Impfstrategie miteinbezogen werden“, meint der KVNO-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Frank Bergmann. Diese hohe Beteiligung zeige, dass Verlass auf die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte ist.

„Der hervorragende Start der Impfstrategie in den Praxen unserer Vertragsärzte zeigt gleichzeitig auch: Hier liegt das Potenzial für viel mehr Dynamik und damit eine Wende im Impfgeschehen.“

KVNO-Vorsitzender Bergmann: Impfen, impfen und nochmals impfen

Impfen, impfen und nochmals impfen laute das Gebot der Stunde, so Bergmann. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sei man dennoch verwundert darüber, dass in der Woche ab dem 19. April statt rund einer Million nur 463.000 Biontech-Dosen in die Praxen geliefert werden sollen. „Die Aussage, dass der Rest in die Impfzentren umgeleitet werden soll, können wir überhaupt nicht nachvollziehen“, betont der KNVO-Vorsitzende.  Statt Biontec solle Astrazeneca zur Verfügung stehen, so dass es insgesamt bei einer Million Impfdosen für die Praxen in Deutschland bleibt.

Der Hausärzteverband Nordrhein fordert ebenfalls die zeitnahe Lieferung größerer Vakzinmengen: „Wir stellen uns auf eine rasch größer werdende Zahl an Impfungen ein. In den Praxen wird die Einrichtung einer Impfsprechstunde neben dem Praxisbetrieb notwendig werden“, so Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein, fest.

In Deutschland sind die täglich durchgeführten Impfungen deutlich gestiegen in der Woche nach Ostern. Das geht aus den Daten des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Allein am Donnerstag wurden bundesweit über 715.000 Impfdosen verabreicht. Knapp über 15 Prozent der Bevölkerung haben inzwischen mindestens eine Erstimpfung erhalten. Die insgesamt verabreichte Anzahl an Impfdosen liegt nun bei rund 18 Millionen.

Auch die Patienten selbst könnten helfen, die Arztpraxen zu entlasten, so die KVNO und bittet: Impflinge sollten die Aufklärungsmerkblätter und Einwilligungsbögen möglichst zuhause auszudrucken und zu ihrem Termin ausgefüllt mitbringen.

Die Formulare dazu gibt es – samt weiterer Informationen zur Corona-Impfung – online unter: coronaimpfung.nrw/patienten.