Eine Frau arbeitet auf einer Baustelle. Foto: pixabay
Eine Frau arbeitet auf einer Baustelle. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Frauen verdienen im Schnitt immer noch 18 Prozent weniger als Männer, sie arbeiten also bis zum 7. März unbezahlt. Während Männer einen durchschnittlichen Bruttostundendienst von 24,36 Euro verzeichnen, erhalten Frauen mit durchschnittlich 20,05 Euro insgesamt 4,31 Euro weniger.

Der Equal Pay Day am 7. März markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer bereits bezahlt werden. Rechnet man den Prozentwert von 18 Prozent in Tage um, arbeiten Frauen 66 Tage, vom 1. Januar bis zum 7. März 2023, umsonst.

Rund zwei Drittel des Verdienstunterschiedes lassen sich laut Statistischem Bundesamt auf die Überrepräsentanz von Frauen in schlechter bezahlten Berufen sowie Teilzeit-Anstellungen begründen.

„Eine Angleichung der Erwerbsarbeitszeiten von Frauen und Männern mit einer vollzeitnahen Teilzeit zum Beispiel hätte die größte Auswirkung auf eine Verringerung des Lohnabstands. Es setzt eine gleiche Verteilung von familiärer Fürsorgeverantwortung voraus, die Frauen  bisher immer noch häufiger als Männer übernehmen. Dafür steigen sie ganz aus dem Erwerbsleben aus oder arbeiten Teilzeit. Die Gründe dafür sind einerseits tradierte Rollenstereotype, andererseits der Blick auf den Lohnzettel: Solange Berufe, in denen überwiegend Frauen arbeiten, nicht ihren Anforderungen entsprechend bezahlt werden, ist die Entscheidung vorprogrammiert“, erklärt Dirk Sondermann, stellv. Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Mettmann.

Der Gewerkschafter sieht die Ampel-Koalition in der Pflicht die Lohnlücke zu schließen und gegen die Ausweitung prekärer Beschäftigung vorzugehen und fügt hinzu, dass gerade auch jede Frau, die in die jeweils für sie zuständige DGB Gewerkschaft eintritt, dazu beiträgt, die Einkommensgerechtigkeit zu verbessern. Sowohl für Frauen aber auch ganz allgemein.

Der Gewerkschaftsbund fordert unter anderem mehr Tarifbindung vor allem in Branchen, in denen überwiegend Frauen arbeiten sowie eine Reform der Minijobs hin zur sozialen Absicherung ab der ersten Arbeitsstunde.