Kreis Mettmann. Der DGB-Kreisverband Mettmann mahnt anlässlich des Internationalen Frauentag am 8. März: Die Corona-Krise dürfe nicht zu überholten Geschlechterrollen führen.
Die Corona-Krise treffe Frauen besonders hart, darauf weist der DGB-Kreisverband Mettmann anlässlich des Internationalen Frauentages hin. „Die Corona-Krise verschärft die Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern. Vor allem Frauen arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. In der Krise sind besonders sie von Einkommenseinbußen betroffen, die sie durch Freistellung, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit erfahren. Sie übernehmen den überwiegenden Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit“, so die Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Mettmann Silke Iffländer.
Die Krise dürfe nicht zurück zu den Geschlechterrollen der 50er-Jahre führen, heißt es vom DGB. Die Gewerkschaften haben sich deshalb dafür eingesetzt, dass es während der pandemiebedingten Schließzeiten von Kitas und Schulen einen Lohnersatz gibt. Auch das erweiterte Kinderkrankengeld habe hierzu einen Beitrag geleistet.
„Wir brauchen aber eine Regelung, die für den gesamten Zeitraum der Pandemie trägt, um Eltern so viel Planungssicherheit zu geben wie möglich“, so Iffländer. Künftig müssten alle politischen Planungen, Vorhaben und Finanzentscheidungen daraufhin geprüft werden, ob sie die Gleichstellung von Männern und Frauen vorantreiben.
Der DGB formuliert Ziele: bessere Löhne in frauendominierten Berufen, mehr Frauen in Führungspositionen und eine geschlechtergerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit.
Ein Beitrag dazu leisten nach Ansicht des DGB Tarifverträge. Höhere Gehälter, Sonderleistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, bessere Arbeitszeitregelungen und eine schrumpfende Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen seien auf gute Tarifverträge zurückzuführen. In der Krise profitierten Beschäftigte in tarifgebunden Unternehmen häufiger von der Aufstockung des Kurzarbeitsgeldes. Daher müsse die Tarifbindung gestärkt werden, vor allem in frauendominierten Branchen. Das wäre ein wichtiger Schritt, um die Arbeit in den systemrelevanten Berufen endlich aufzuwerten.
Auch Betriebs- und Personalräte sorgten für bessere Arbeitsbedingungen für Frauen in den Betrieben und Arbeitsstellen, so der DGB. „Ihre Rechte müssen gestärkt werden, um etwa beim Einsatz von mobiler Arbeit und Homeoffice auf Augenhöhe mit den Arbeitgebern im Sinne der Beschäftigten verhandeln zu können“, so Iffländer abschließend.