Ein Smartphone liegt auf einem Tisch. Foto: André Volkmann
Ein Smartphone liegt auf einem Tisch. Foto: André Volkmann

Kreis Mettmann. Ob Bankgeschäfte, Ticketbuchungen oder das Videotelefonat mit den Liebsten: Digitale Medien gehören mittlerweile dazu. Deutlich wurde das in der Pandemie. Besprechungen über WhatsApp, Skype, Zoom und Co waren im Lockdown die Alternative zu realen Treffen und das beruflich, wie auch privat. Digitale Medien waren – und sind es noch – ‚das Fenster zur Welt‘.

Menschen, die mit der Technologie nicht umgehen gehen können, bleiben außen vor. „Das möchten wir verändern“, sagt Erwin Knebel, der im Frühjahr 2021, mitten in der Pandemie, mit anderen Ehrenamtlichen aus der „Arbeitsgemeinschaft der Verbraucher im Kreis Mettmann“ das Projekt ‚Digital dabei‘ ins Leben rief. Ziel des Projekts ist es, Menschen niederschwellig den Umgang mit digitalen Medien näher zu bringen. Das übernehmen kostenfrei für Hilfesuchende ehrenamtliche Digitalpaten.

Inzwischen gibt es rund 50 dieser ehrenamtlichen Digitalpaten im Kreis Mettmann. Etwa ein Drittel davon sind selbst ‚Profis‘ in Sachen digitale Medien. Ehemalige Informatiker, EDV-Experten, Techniker oder auch Lehrer. Sie sind immer dann Ansprechpartner, wenn Fragen auftauchen, die über das normale Anwenderwissen hinausgehen.

Gefragt als Digitalpaten sind aber vor allem Anwender, die ihr Wissen an Ungeübte weitergeben können und ihnen beim einfachen Einstieg im Umgang mit Technik und Internet helfen.

Fragebogen als erster Schritt

„Und davon könnte es bei wachsendem Bedarf noch deutlich mehr geben“, wünscht sich Erwin Knebel mehr Senioren, die die ersten Schritte vermitteln können und möchten.
Allzu oft wäre schon das Einschalten des Smart Phone oder Tablet die erste Hürde, die es zu nehmen gelte.

„Wir haben inzwischen einen Fragebogen entwickelt, mit dessen Hilfe wir erst einmal erfassen, was der Hilfesuchende überhaupt schon über Technik und Anwendung weiß“, erklärt Erwin Knebel.

Senioren solle man nicht allein lassen, mahnen die Digitalpaten. Die Herausforderungen, die ältere Menschen in Sachen Digitales inzwischen meistern müssten, wüchsen ständig.

Das reicht von Online-Banking über Ticketbuchungen für Theater oder Schwimmbad, Terminreservierungen für den Besuch des Bürgerbüros bis hin zu Online-Shopping oder das Buchen von Reisen. WhatsApp oder Videotelefonie ermöglichen den Kontakt zur Außenwelt und beugen der Vereinsamung vor.

Wer Kinder und Enkelkinder hat, findet den Einstieg meist noch mit deren Hilfe. Übung im Umgang mit der Technik zu erlangen, scheitert dann aber manchmal doch an der Geduld oder an der Art des Erklärens.

„Genau hier stehen wir als Digitalpaten zur Verfügung. Es ist für die meisten Menschen einfacher die Hilfe von Menschen anzunehmen, die selbst schon älter sind, mit denen Sie auf Augenhöhe reden können“, sagt Erwin Knebel.

Aktiv sind die Digitalpaten im Kreis Mettmann vor allem in den beiden kooperierenden Städten Hilden und Erkrath. Allein dort engagieren sich rund 20 der insgesamt 50 Digitalpaten. Aber auch in Wülfrath, Mettmann, Haan und auch in Monheim und Velbert stehen sie bereits zur Verfügung.

Künftig wollen sie ein Netzwerk für mehr Medienkompetenz bilden, in dem sich Personen, Organisationen und Institutionen vernetzen, die sich für die Medienkompetenz ihrer Mitbürger engagieren, um so gemeinsam noch mehr Menschen zu erreichen.

Kontakt zu den Digitalpaten erhält man telefonisch unter 0176 46 72 55 41 oder per Mail [email protected].

Weitere Informationen auch über die Website: www.digitalpaten.nrw.