48 Engagierte waren zu Gast in Berlin. Foto: Bundestag/Inga Haar
48 Engagierte waren zu Gast in Berlin. Foto: Bundestag/Inga Haar

Berlin/Ratingen. Mehr Anerkennung für das Ehrenamt – das haben die 48 Teilnehmenden einer Tagung, die auf Einladung der Abgeordneten Kerstin Griese im Bundestag stattfand, gefordert.

Die aus Ratingen und der niederbergischen Region angereisten Bürgerinnen und Bürger nahmen im Rahmen des „Forum Ehrenamtes“ an einem dreieinhalbtägigen Programm statt, das in mehreren Diskussionsrunden aktuelle gesellschaftspolitische Themen behandelte. Mit dabei waren neben Bürgervereinen, kulturellen Initiativen, Kirchengemeinden, Selbsthilfegruppen und Sozialverbänden auch der ASV Tönisheide, der Förderkreis Dorfkirche Isenbügel und die Ratinger Allianz Bildung & Lernen.

Breiten Raum in der Diskussion im Bundestag nahm die Frage ein, wie das Ehrenamt attraktiver werden kann. Eine wichtige Zielgruppe sind Jugendliche, die im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und des FSJ das bürgerschaftliche Engagement erleben können. Ursula van der Linde plädierte dafür, bereits in der Schule anzusetzen und Schulpraktika anders zu strukturieren, um dort auch soziale und ökologische Tätigkeiten kennenzulernen. Die Frage, ob es ein soziales Pflichtjahr geben sollte, war in der Diskussion umstritten. „Wichtig ist es, junge Menschen an Tätigkeiten heranführen, die sie sonst nicht kennenlernen würden“, sagte van der Linde von der Hospizbewegung Ratingen, die genauso wie der Velberter und Wülfrather Hospizverein mitgereist war.

Bei einem Besuch der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, in der sich 88.000 freiwillige Helferinnen und Helfern engagieren, wurde die Diskussion mit Beispielen aus der Praxis ergänzt. Außerdem gehörte eine Führung in der Gedenkstätte Hohenschönhausen zum Programm, deren Gründung auf dem ehrenamtlichen Engagement ehemaliger Gefangener der dortigen Stasi-Haftanstalt zurückgeht.

„Das bürgerschaftliche Engagement ist für den gesellschaftlichen Zusammenhalt unverzichtbar“, sagte Kerstin Griese im Anschluss an die Tagung. „Deshalb ist meine Einladung nach Berlin auch als Anerkennung und Würdigung und als ein großes Dankeschön gemeint.“ Die in diesem Jahr stattgefundene Tagung war bereits die 15., die im Rahmen des „Forum Ehrenamtes“ stattfand.