Stolperstein_Otto Lukat
Der Stolperstein gegen das Vergessen für Otto Lukat. Foto: Stadt Erkrath

Erkrath. Der 27. Januar ist der Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau und gilt seit 2005 als internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

In Erkrath wird anlässlich des Gedenktages seit 2017 jährlich eine Reinigung der „Stolpersteine“ durchgeführt. Die messingbeschlagenen Gedenksteine tragen die Namen von Erkrather Opfern der Nationalsozialisten und wurden als sichtbare Erinnerung an diese vor ihren ehemaligen Wohnhäusern in Alt-Erkrath und Hochdahl angebracht.

Auch in diesem Jahr beteiligten sich neben Bürgermeister Christoph Schultz und der stellvertretenden Bürgermeisterin Regina Wedding wieder zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Erkrather Politik, der Verwaltung sowie Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen in Alt-Erkrath und Hochdahl an der Aktion.

An insgesamt sechs Orten im Erkrather Stadtgebiet – fünf in Alt-Erkrath sowie einem in Hochdahl – wurden Blumen niedergelegt und in Reden an die Ermordeten erinnert. Die Steine wurden mit Polierpaste wieder zum Glänzen gebracht. Sie stehen für die Schicksale der Menschen, die Opfer von Nationalsozialisten wurden, so etwas Otto Lukat. Lukat war einer von 17 Kommunisten aus Erkrath, die 1933 nach einer Schießerei in Erkrath verhaftet wurden. Lukat und neun weitere Kommunisten wurden bis 1934 in Haft schwer misshandelt und schließlich zum Tode durch Enthauptung verurteilt. Sein Stolperstein erinnert an sein Schicksal.

Bürgermeister Christoph Schultz erinnerte gemeinsam mit der stellvertretendenBürgermeisterin Regina Wedding, Vertreterinnen und Vertretern der Erkrather Politik sowie Verwaltung und Erkrather Schülerinnen und Schülern an die Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Stadt Erkrath
Bürgermeister Christoph Schultz erinnerte an die Opfer des Nationalsozialismus. Foto: Stadt Erkrath

„Die Gedenksteine sind mehr als ein Zeichen der Erinnerung an die damaligen Opfer. Denn sie erinnern uns zudem daran, dass es unser aller Aufgabe und Verantwortung ist, dafür zu sorgen, dass Faschismus, Antisemitismus und der Hass auf alle, die vermeintlich anders sind, keinen Platz in unserer Gesellschaft haben“, betonte Bürgermeister Schultz im Rahmen der Aktion.

Die Reinigung der Stolpersteine findet jährlich vielerorts als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen der Naziherrschaft und in Gedenken an mehr als 13 Millionen getötete Zivilisten statt. Damals wurden Personen jeden Alters und Geschlechtes entrechtet, entmenschlicht und ermordet. Unter ihnen waren politische Gegner, Andersdenkende und körperlich Eingeschränkte, Jüdinnen und Juden sowie Angehörige vieler anderer Gruppen.

Ihre Zahl und ihre Identitäten sind bis heute vielfach ungeklärt. Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sollen dazu beitragen, ihrer Namen und Schicksale zu gedenken.