Der erste Platz des Heimat-Preises 2025 ging an die 90-jährige Erkrather Heimatforscherin Hanna Eggerath (m.). Überreicht wurde die Auszeichnung durch Bürgermeister Christoph Schultz (1. v. r.) und Andreas Kuchenbecker, Leiter der Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt (1. v. l.). Fotos: Stadt Erkrath

Erkrath. Rund 200 Gäste aus Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft, Kultur, Sport und dem Vereinswesen sind am Donnerstag, 13. November, in der Stadthalle Erkrath zusammengekommen, um im Rahmen der Ehrungsveranstaltung „Erkrath ehrt“ all jene Menschen zu würdigen, die sich auf besondere Weise für das Leben und die Menschen in Unterfeldhaus, Hochdahl und Alt-Erkrath einsetzen. Zusätzlich zur Verleihung der diesjährigen Heimat-Preise wurde an diesem Abend auch der Integrationspreis vergeben und die ausscheidenden Ratsmitglieder geehrt.


Bürgermeister Christoph Schultz betonte in seinem einleitenden Grußwort die Bedeutung von engagierter Arbeit und gemeinnützigem Einsatz für den gesellschaftlichen Zusammenhalt: „Unsere Stadt lebt von Menschen, die sich mit Leidenschaft und Nächstenliebe einbringen. Wir brauchen in diesen Zeiten mehr Miteinander, mehr Gespräche und mehr Dialog, damit diese Welt nicht aus den Fugen gerät.“ Einem dieser Menschen wurde gleich zu Beginn des Abends gedankt: Wilfried Schmidt, ausgeschiedener Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Erkrath GmbH, wurde für seine langjährige Arbeit geehrt.

Im Anschluss wurden die 19 zu Beginn der neuen Legislaturperiode ausgeschiedenen Mitglieder des Rates der Stadt Erkrath für ihre jahrelange, ehrenamtliche Arbeit gewürdigt. Sie erhielten neben einem Dankschreiben auch einen gerahmten Kunstdruck mit dem Motiv des Neandertalers als Dank für ihr kommunalpolitisches Engagement. Mit Beginn der neuen Amtszeit des Rates endete auch die Tätigkeit des stellvertretenden Bürgermeisters Marc Göckeritz und seiner Amtskollegin Regina Wedding. Bürgermeister Schultz dankte beiden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Während Göckeritz das Amt fünf Jahre lang bekleidet hatte, scheidet Wedding nach insgesamt 35 Jahren Ratsarbeit und 26 Jahren als stellvertretende Bürgermeisterin aus dem Amt aus.

In einer fotografischen Zeitreise ließen die Gäste die Jahrzehnte ihres Wirkens in Erkrath Revue passieren, während Christoph Schultz in einer emotionalen Rede an die vielfältigen Interessen, Aufgaben und ehrenamtlichen Tätigkeiten seiner Parteikollegin erinnerte: „Regina Wedding hat ihre Aufgabe mit Leidenschaft und Menschlichkeit ausgefüllt. Ihre Herzlichkeit – und ihre Beharrlichkeit – haben Erkrath maßgeblich mitgeprägt“, so der Bürgermeister. Die gebürtige Oldenburgerin, die seit 43 Jahren in Erkrath lebt, dankte in ihrer Ansprache den langjährigen Weggefährtinnen und Weggefährten aus Politik, Stadtverwaltung und Vereinswesen und kündigte an, sich auch weiterhin aktiv für ihre „zweite Heimat“ Erkrath einzusetzen zu wollen.

Verleihung der Heimat-Preise 2025

Mit den Heimat-Preisen der Stadt Erkrath werden alljährlich Menschen bedacht, die sich durch besonderen Einsatz zur Wahrung und Förderung von Heimat verdient gemacht haben. Eine Jury aus Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Politik und der Gesellschaft vergibt daher jährlich gleich drei Auszeichnungen, die mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500, 1.500 und 1.000 Euro verbunden sind und vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert werden.

Der erste Platz des Heimat-Preises ging an die 90-jährige Heimatforscherin Hanna Eggerath, die für ihr jahrzehntelanges Engagement in der Erforschung und Bewahrung der lokalen Geschichte ausgezeichnet wurde. Als Autorin, Archivarin und leidenschaftliche Forscherin des Neandertals hat sie das historische Erbe der Stadt über Jahrzehnte dokumentiert und bewahrt. Die auch „Mutter Gesteins“ genannte Mitwirkende im Bergischen Geschichtsverein sei, so Bürgermeister Christoph Schultz „das lebendige Gedächtnis der Stadt und der gesamten Region. Ihr Wirken war und ist maßgeblich für die Bewahrung unseres Heimatbewusstseins“.

Der zweite Platz ging an den DRK Blutspendendienst Erkrath, vertreten durch Beate Könn und Eva Mulder, für den ehrenamtlichen Einsatz bei der Organisation von Blutspendenterminen in Erkrath. Die neue stellvertretende Bürgermeisterin Lena Hemp betonte, dass beide Damen „mit unermüdlichem Einsatz und Verlässlichkeit seit vielen Jahren einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung leisten und tagtäglich dabei helfen, Leben zu retten“. Der dritte Platz ging an das Team des Bürgerbusvereins Erkrath e.V. Beigeordneter Michael Pfleging würdigte die Arbeit des gemeinnützigen Vereines, der seit 15 Jahren mit nunmehr rund 30 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern sowie fast 100 Mitgliedern dafür sorgt, dass auch Menschen abseits der regulären Bus- und Bahnlinien zuverlässig mobil bleiben und so weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.

Die Preisträgerin des Integrationspreises 2025
Jasmina Huseinovic (2. v. l.) vom Verein „Du Ich Wir e.V.“ wurde Integrationspreisträgerin 2025 der Stadt Erkrath. Bürgermeister Christoph Schultz 
(2. v. r.), Vereinsgründer Dominik Adolphy (1. v. l.) und Katharina Gösch, Leiterin 
des Mentoring-Angebots, gratulierten. Foto: Stadt Erkrath
Jasmina Huseinovic (2. v. l.) vom Verein „Du Ich Wir e.V.“ wurde
Integrationspreisträgerin 2025 der Stadt Erkrath. Bürgermeister Christoph Schultz
(2. v. r.), Vereinsgründer Dominik Adolphy (1. v. l.) und Katharina Gösch, Leiterin
des Mentoring-Angebots, gratulierten. Foto: Stadt Erkrath

Der Integrationsrat der Stadt Erkrath zeichnet mit dem Integrationspreis regelmäßig Einzelpersonen, Vereine oder Gruppen aus, die sich für ein gelungenes interkulturelles Miteinander in Alt-Erkrath, Unterfeldhaus und Hochdahl einsetzen. In diesem Jahr ging der Preis an Jasmina Huseinovic. Die Diplom-Juristin engagiert sich seit 2016 im Verein „Du Ich Wir e.V.“ als Lehrkraft und leitet dort neben der wöchentlichen Hausaufgabenbetreuung für Kinder und Jugendliche auch einen Leseclub. Zudem bringt sie regelmäßig ihr juristisches Fachwissen zum Wohle des gemeinnützigen Vereines ein. In ihrer Laudatio würdigten Vereinsgründer Dominik Adolphy und seine Mitarbeiterin Katharina Gösch Huseinovics unermüdlichen Einsatz für Bildung und Leseförderung in Hochdahl: „Jasmina ist für viele Kinder in Trills nicht nur Lehrerin, sondern Mentorin, Mutmacherin und Vertrauensperson zugleich. Dafür gebührt ihr unser aller Dank.“

Durch den Abend führte Moderator Tobias Wienke, der charmant und schlagfertig für einen gelungenen Ablauf sorgte. Für die musikalische Gestaltung sorgte Sänger, Songwriter und Pianist Florian Franke und seine Ehefrau Ruby. Magisch wurde es mit einer Show des Zauberkünstlers Oliver Henke, der das Publikum sowohl im Saal als auch im Anschluss an die Ehrungsveranstaltung im Foyer der Stadthalle mit seinen Illusionen und Kartentricks begeisterte. Im Foyer konnten die Gäste den Abend bei köstlichen Kleinigkeiten, erfrischenden Getränken und angeregten Gespräche ausklingen lassen.