
Erkrath. Mit der Aufstellung von insgesamt drei neuen orangefarbenen Sitzbänken mit dem Schriftzug „Erkrath sagt NEIN zu häuslicher Gewalt“ setzt die Stadt Erkrath ein sichtbares Zeichen gegen häusliche Gewalt an Mädchen und Frauen. Eine der Bänke ist an der Bahnstraße 2 in unmittelbarer Nähe zum Verwaltungsgebäude Kaiserhof zu finden.
Erkraths Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann und Citymanagerin Katharina Salzburg weihten die neue Sitzgelegenheit in Signalfarbe nun gemeinsam mit Bürgermeister Christoph Schultz und Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Sponsoren ein. Die weiteren Bänke wurden vom städtischen Bauhof auf dem Neuenhausplatz in Unterfeldhaus sowie auf dem Hochdahler Markt in Hochdahl aufgestellt.
Die Bänke, die in auffälligem Orange, der offiziellen Farbe der Vereinten Nationen für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen, lackiert sind, wurde im Rahmen einer kreisweiten Aktion des „Runden Tisches gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann“ vom Citymanagement Erkrath in Kooperation mit der städtischen Gleichstellungsbeauftragten angeschafft und sollen gut sichtbar auf die zunehmende häusliche Gewalt aufmerksam machen. „Mehr als 180.000 dokumentierte Fälle von häuslicher Gewalt im Jahr 2023, 885 davon im Kreis Mettmann und davon 76 aus Erkrath, machen deutlich, Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches und tägliches Problem, das uns alle angeht“, betonte Bürgermeister Christoph Schultz im Rahmen der Einweihung. In allen zehn kreisangehörigen Städten soll jeweils mindestens eine orangene Bank stehen, um auf das Thema zu sensibilisieren und gut sichtbar auf vorhandene Hilfs- und Beratungsangebote für Betroffene, ihre Freunde, Bekannte und Familienmitglieder aufmerksam zu machen.
Bänke mit wichtigsten Nummern der Hilfetelefone ausgestattet
„Häufig ist es schwierig, betroffene Frauen zu erreichen, weil sie ständig durch den Partner kontrolliert und isoliert werden“, erläutert die städtische Gleichstellungsbeauftragte Annegret Pollmann. „Die Bänke sollen Mut machen, sich Hilfe zu holen, und neben ihrer Funktion als öffentliche Anlaufstelle auch als Zeichen des Innehaltens und der gesamtgesellschaftlichen Solidarität mit den Betroffenen verstanden werden, damit möglichst viele genau hinschauen und helfen“, so Pollmann weiter. Hierfür sind die neuen Stahlbänke mit den Nummern der Polizei (110), des bundesweiten kostenlosen und mehrsprachigen Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ (116 016), der lokal engagierten Beratungsstellen des SKFM e.V. (02104 1419221) sowie dem SKFM Frauenhaus (02104 922220) für den Kreis Mettmann, der Nummer gegen Kummer (116 111) sowie einem QR-Code für die schnelle und mehrsprachige Kontaktaufnahme per Smartphone beschriftet.
Ermöglicht wurde das Projekt durch die finanzielle Unterstützung von Melles & Stein Messe-Service AG, der Contacto Bander GmbH, Dachdeckermeister Olaf Grau Dachdeckermeister GmbH sowie dem Inner Wheel Club (IWC), Hilden-Haan-Neandertal. Für Kristina van der Burgt und Christiane Enderlein vom IWC war schnell klar, dass sie sich hier engagieren: „Wir möchten nicht nur das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema stärken, sondern vor allem den Betroffenen Mut machen, Hilfe zu suchen und Wege aus der Gewalt aufzeigen. Glauben Sie an sich, es gibt Menschen, die Ihnen helfen können“, appellieren die Unterstützerinnen.