Hanna und Paul Wolfert feierten Eiserne Hochzeit. Foto: Stadt Erkrath
Hanna und Paul Wolfert feierten Eiserne Hochzeit. Foto: Stadt Erkrath

Erkrath. Anfang September haben Hanna und Paul Wolfert Eiserne Hochzeit gefeiert und zu diesem Anlass auf 65 gemeinsame Ehejahre zurückgeblickt.


Zu ihrem Ehrentag besuchte Bürgermeister Christoph Schultz das Paar und überbrachte nicht nur herzliche Glückwünsche, sondern auch einen bunten Strauß Blumen, regionale Präsente sowie eine Ehrenurkunde der Landesregierung.

Wer das Haus der Wolferts betritt, trifft zunächst auf zahlreiche Andenken und Bilder, die von Reisen aus der ganzen Welt berichten. Kennengelernt hatten sich die beiden jedoch nicht in London oder Kalkutta, sondern in Leipzig – bei einem gemeinsamen Badeausflug an einem heißen Sommertag im Jahr 1956. Vier Jahre später gaben sich die junge Friseurin und der Maschinenbaustudent das Ja-Wort. Dem jungen Paar war anschließend schnell klar, dass sie ihr Leben in Freiheit leben wollen: Ohne Gepäck, dafür aber mit Butterbroten, viel Mut und ein wenig Schauspielkunst im Gepäck, gelang ihnen kurz nach der Hochzeit die Flucht zu Hannas Bruder nach Erkrath, der ihnen half, sich hier eine Existenz aufzubauen.

Als Friseurin konnte Hanna überall arbeiten und auch Paul fand eine Stelle in Düsseldorf, bei der er noch bis Mitte 70 international als Ingenieur und Bauleiter in der Energieindustrie tätig war. Zusammen bereiste das Paar nahezu die ganze Welt. Die Wolferts lebten in Indien und Australien, Südkorea und Japan, sahen Hawaii und Johannesburg, Brasilien und Russland, ehe das gemeinsame Glück jäh unterbrochen wurde. Eine schwere Erkrankung fesselte Hanna mehr als zwei Jahre ans Bett. Mit Hannas Erholung erblickte auch der gemeinsame Sohn der Wolferts das Licht der Welt, der bis heute zusammen mit dem Enkelsohn ihr ganzer Stolz ist. Und auch wenn Hanna fortan mit dem Jungen daheim in ihrem Haus blieb, besuchten sie Paul auf seinen Dienstreisen, wann immer möglich.

Mit Ende 80 lassen es die beiden heute zwar deutlich langsamer angehen, doch gehört das Reisen nach wie vor zu ihren liebsten Hobbys. Zu ihrem Jubiläum unternahmen sie einen Wellness-Trip nach Süddeutschland und schon bald wollen sie ihrem Enkel die Weiten Australiens zeigen, die Oma und Opa einst auf eigene Faust erkundeten. Auf die Frage, wo es ihnen schließlich am besten gefallen hat, reichte Hanna ihrem Gatten die Hand und sagte: „Es klingt zwar nicht sehr originell, aber es ist von Herzen wahr. Daheim in Erkrath war und ist es einfach am schönsten.“