Das vom Hochwasser überflutete Toni-Turek-Stadion in Alt-Erkrath.- inzwischen ist das Wasser dort wieder abgelaufen. Foto: Stadt Erkrath
Das vom Hochwasser überflutete Toni-Turek-Stadion in Alt-Erkrath.- inzwischen ist das Wasser dort wieder abgelaufen. Foto: Stadt Erkrath

Erkrath. Die Stadtverwaltung informiert über die aktuelle Lage nach dem Hochwasser in Erkrath. Tote, Verletzte oder Vermisste habe es nicht gegeben, das sei das Wichtigste, heißt es aus dem Rathaus.

„Das Wichtigste zuerst“, so die Stadtverwaltung. In Erkrath seien nach dem „verheerenden Hochwasser“ keine Toten, Verletzten oder Vermissten zu verzeichnen.

Sachschäden sowie Beschädigungen an Brücken, Straßen, Spiel und Sportplätzen und Gebäuden gab es allerdings. „Nachfolgend wollen wir einen kleinen Überblick über die aktuelle Lage geben“, hieß es.

Bisher seien 95 der insgesamt 117 städtischen Gebäude auf mögliche Hochwasser- und Starkregenschäden überprüft worden. Dabei seien 32 Gebäude massiv
vom Hochwasser betroffen, wovon neun größtenteils oder überhaupt nicht mehr
nutzbar seien. Die Stadtverwaltung informiert: „So ist beispielsweise die Flüchtlingsunterkunft an der Freiheitstraße in Alt-Erkrath unbewohnbar und muss abgerissen werden. Die rund hundert Bewohnerinnen und Bewohner, die zunächst in das Bürgerhaus Hochdahl evakuiert wurden, konnten mittlerweile in anderen Unterkünften innerhalb des Stadtgebietes sowie im benachbarten Langenfeld untergerbacht werden.“

Stark betroffen seien ebenso die Turnhallen an der Freiheitstraße sowie Düsselstraße. „Hier hat das Wasser massive Schäden am Fundament und Bodenbelag hinterlassen“. In beiden Fällen sei eine Hallennutzung nicht mehr möglich, der Turnhalle Freiheitstraße droh sogar der Abriss.

Die Verwaltung: „Wie groß die Folgeschäden an der Düsselstraße sind, kann erst nach vollständiger Reinigung und Trocknung des Hallenbodens gesagt werden. Auch die Stadthalle an der Neanderstraße stand komplett unter Wasser und bleibt vorerst gesperrt. Der Fachbereich Immobilienmanagement Bestandsbetreuung prüft derzeit die  Möglichkeit einer kurzfristigen Instandsetzung. Allerdings wurde auch hier der Holzboden derart stark beschädigt, sodass langfristig weitere Sanierungsarbeiten erforderlich sind.“

Schäden an Straßen und Brücken durch Hochwasser

„Die betroffenen Verkehrsbereiche konnten bereits durch unzählige Sperrmüllsonderfahrten und daran anschließende Straßenreinigungen von den immensen Müllbergen und den darunterliegenden Schlammmassen befreit werden“, so die Stadt. Dabei seien mit Unterstützung des städtischen Bauhofes und der freiwilligen Feuerwehr in den vergangenen Tagen mehrere Tonnen Müll entsorgt worden.

Die Erkrather Verwaltung erläutert: „Die städtische Unterstützungshilfe hatte vorrangig das Ziel, die verkehrstechnische Infrastruktur sowie die Verkehrssicherheit insbesondere an den Hauptverkehrsstraßen schnellstmöglich wiederherzustellen. Dabei ging es neben der Wiederherstellung von Flucht- und Rettungswegen vor allem um das Räumen öffentlicher Verkehrswege, damit auch turnusmäßige Müllabfuhren wieder problemlos stattfinden können.“

Die Beschaffenheit betroffener Straßen sei durch die Überflutungen und Aus- sowie Unterspülungen unterschiedlich stark beeinflusst worden: „Ausführliche Kontrollen
innerhalb des gesamten Stadtgebietes auf mögliche Folgeschäden stehen noch aus, hier wurden zunächst die besonders stark betroffenen Gebiete untersucht.“

Auf bereits wieder freigegebenen Straßen sei die Verkehrssicherheit bedenkenlos
gegeben, erklärt die Stadt.

„Nur eingeschränkt nutzbar oder weiterhin gesperrt bleiben einige Verbindungswege in Bach- und Flussnähe, darunter der Weg am Eselsbach in Überhaan sowie die Brücke inklusive Zuwegung am Dorper Weg. Die Fußgängerbrücke an der Bachstraße ist dagegen irreparabel beschädigt und wird Anfang August abgerissen.“

Spiel und Sportplätze: Toni-Turek-Stadion unter Wasser

„Vom Hochwasser besonders stark betroffen war das Toni-Turek-Stadion an der Freiheitstraße“, informiert die Verwaltung. Dort hätten der Naturrasenplatz inklusive
Laufbahn sowie die umliegenden Kunstrasenplätze vollständig unter Wasser gestanden.  Erste Schlammschichten im Bereich der Kunstrasenplätze habe man bereits entfernt. Wann der Naturrasenplatz inklusive Laufbahn wieder freigegeben werden könne, sei derzeit noch unklar.

„Ebenfalls betroffen ist die vom Gymneander und der Realschule Erkrath gemeinsam genutzte Schulsportanlage an der Bachstraße. Sie muss zunächst vom Schlamm befreit und neu aufbereitet werden. Auch der Spielplatz am Bavier Park lief mit Wasser voll und wurde zudem von Öl verunreinigt Der Spielplatz bleibt so lange gesperrt, bis die Beprobung der
Sandfläche auf mögliche Rückstände abgeschlossen ist. Die vorhandenen Spielgeräte sollen zudem zunächst auf ihre Standfestigkeit geprüft werden.

Ähnlich verhält es sich mit dem Spielplatz Am Brockerberg. Hier muss der Bodenbelag rund um die Spielgeräte ausgetauscht werden, weshalb auch diese Spielfläche vorerst nicht zur Verfügung steht. Der Schaden am ebenfalls überschwemmten Spielplatz Gretenberg ist dagegen nicht so groß. Dennoch soll zeitnah ein provisorischer Austausch der Sandfläche erfolgen, bis dahin ist das Spielen jedoch bedenkenlos möglich.“

Große Welle der Hilfsbereitschaft in Erkrath

Bürgermeister Christoph Schultz, der im Einsatzstab und auch bei Besuchen und Gesprächen mit Betroffenen vor Ort Anteil an den Schicksalen nahm und die massiven Schäden bedauert, lobt das spürbare und vielerorts Trost spendende Gemeinschaftsgefühl.

Der Dank des Bürgermeisters für den unermüdlichen Einsatz gebührt den Einsatzkräften sowie den unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die nicht nur aus Erkrath selbst, sondern auch aus den umliegenden Kreisen und Städten zur Bewältigung des Großschadenereignisses zusammengefunden haben: „Wir haben einmal mehr gezeigt, dass wir in Krisenzeiten zusammenstehen und bedingungslose Hilfe dort anbieten, wo sie gerade am dringendsten benötigt wird“, meint Schultz.

„Den unmittelbar bei der Bewältigung der Notlage beteiligten Einsatzkräften habe ich bereits meinen Dank ausgesprochen. Den unzähligen Bürgerinnen und Bürgern, die aus unserer Stadt und zum Teil weit darüber hinaus mitgeholfen haben, spreche ich auf diesem Wege meinen aufrichtigen Dank auch im Namen unserer Stadt aus. Gemeinsam werden wir auch die uns noch bevorstehenden Herausforderungen meistern.“

Informationen gibt es auf der städtischen Sonderseite unter www.erkrath.de/hochwasser.