Vorsicht beim Online-Shopping: Sind Preise zu gut, um wahr zu sein, könnte es sich um einen
Vorsicht beim Online-Shopping: Sind Preise zu gut, um wahr zu sein, könnte es sich um einen "Fake" handeln. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Fake-Shops im Internet werben mit Waren meist zu kleinen, oft gegen Vorkasse – Waren finden selten den Weg zu den Kunden oder allenfalls in Form von Kopien. Die NRW-Verbraucherschützer warnen vor nachgemachten Web-Shops.

„Werden begehrenswerte Produkte zum Schnäppchenpreis und gegen Vorkasse angeboten, sollten Kundenaugen vor einer Bestellung besonders wachsam sein“, warnen die Verbraucherschützer. Betrüger bieten auf kopierten oder nachgemachten Shop-Seiten im Internet Waren an, die niemals oder nur als schlechte Kopie den Weg zum Käufer finden.

Ihren Fake mit einem Online-Shop lassen sich die Schwindler von Kunden, die auf die Maschen hereinfallen, teuer bezahlen. „Wer in die ausgelegte Falle tappt und den verlangten Betrag für das begehrte Produkt vorab überweist, hat kaum eine Chance, sein gezahltes Geld jemals wiederzusehen“, warnt Andreas Nawe Von der Verbraucherzentrale in Langenfeld.

„Wird die Echtheit eines Shop-Angebots nur vorgegaukelt, um zu kassieren, handelt es sich um Betrug. Eine solche Täuschung sollte angezeigt werden“, rät die Verbraucherzentrale, die Abzocke bei einem Fake-Shop nicht auf sich beruhen zu lassen.

Die Verbraucherschützer geben Tipps, wie Kunden Fake-Shops vor einer Bestellung  erkennen können:

Untrügliche Erkennungszeichen Fehlanzeige

Ob es bei den Angeboten im Online-Handel immer mit rechten Dingen zugeht, ist selbst für Experten kaum auf den ersten Blick erkennbar. Internet-Fälscher, die Kunden nur ans Geld wollen, gehen bei ihren Fake immer perfekter und perfider ans Werk.

Durch das Kopieren oder Fälschen von Produktbildern und Informationen aus realen Internetseiten wirkt ein Fake-Shop im Internet oftmals täuschend echt. Um Seriosität vorzugaukeln, sind das Impressum mit der Händleradresse oder die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) ebenfalls von anderen Seiten abgekupfert beziehungsweise frei erfunden.

Alle Angaben prüfen

Käufer sollten vor einer Bestellung folgende Punkte in einem Internet-Shop genau checken: Gibt es mehrere – darunter auch kundenfreundliche – Zahlungsarten und eine überprüfbare Anbieteradresse im Impressum? Werden Angebot und Preis mit allen erforderlichen Details – etwa der Beschaffenheit des Produkts – angegeben? Werden Lieferbedingungen und –kosten ausreichend dargestellt? Sind Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) und darin Hinweise zum Widerruf vorhanden?

Wird mit einem vertrauenswürdigen Gütesiegel wie z.B. „Trusted Shop Guarantee“ (Trusted Shops), „s@fer-shopping“ (TÜV Süd) und „Geprüfter Onlineshop EHI“ (EHI Retail Institute GmbH) geworben? Eine zuverlässige Orientierung bieten solche Siegel jedoch nur, indem man auf das Logo klickt und dadurch auf die Homepage des Prüf-Unternehmens weitergeleitet wird.

Vorsicht bei Vorkasse

Kunden werden bis zum Anklicken des Kaufbuttons mehrere – auch kundenfreundliche – Zahlungsweisen angeboten. Sind sie bei der Kasse angelangt, haben Kunden plötzlich keine Wahl mehr: Dort wird nur noch eine umgehende Überweisung des geforderten Betrags verlangt.

Auf der sicheren Seite sind Kunden, wenn sie Artikel nur bei Online Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen. Sicher sind Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung müssen Kunden erst bezahlen, wenn sie die Ware erhalten haben. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen rückgängig gemacht werden.

Fälscher zocken unerkannt ab

Wenden sich Reingefallene über die angegebenen Kontaktdaten an das Unternehmen, um die richtige Ware oder ihr gezahltes Geld zurück zu erhalten, werden sie oft immer wieder vertröstet.

Briefe mit Rückzahlungsaufforderungen kommen als unzustellbar zurück oder bleiben unbeantwortet. In den meisten Fällen sind Betroffene um eine schlechte Erfahrung reicher, aber haben das Nachsehen.

Fake-Shop-Opfer sind nicht wehrlos

Wer schon Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank auffordern, die Zahlung rückgängig zu machen. Wenige Stunden nach einer Onlinebestellung ist dies oft noch möglich. Bei anderen Zahlungsarten kann eine Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden.

Inwieweit dies gilt, weiß die Bank. Grundsätzlich sollten sämtliche Belege von Online-Bestellungen gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.

Betroffene können Strafanzeige bei der Polizei stellen. Dies ist auch online möglich unter www.polizei.nrw.de. Kontakt für Nachfragen und Beratung in der Beratungsstelle– derzeit nur telefonisch oder online möglich unter: 02173 8492501 oder unter [email protected].