Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht in der Einstellung älterer Arbeitnehmender einen Weg, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Die Zahl der älteren Arbeitslosen im Kreis Mettmann ist nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den letzten vier Jahren um 21 Prozent gestiegen. Der DGB beruft sich auf Zahlen der Agentur für Arbeit. 

Der Gewerkschaftsbund appelliert an Betriebe, ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einzustellen, um den Fachkräftemangel abzumildern. „Viele Betriebe im Kreis Mettmann beklagen, dass sie derzeit keine qualifizierten Fachkräfte finden“, so der DGB. Deshalb zeigt man sich dort erstaunt, dass die Arbeitslosigkeit bei den über 55-jährigen im Kreis von 3.759 im Juni 2019 auf 4.551 im Juni 2023 gestiegen ist. Das sei eine Steigerung um 21 Prozent (+ 792). Im gleichen Zeitraum sei die Arbeitslosigkeit insgesamt um 13,8 Prozent (+ 2.032) gestiegen.

Die Zahlen der Agentur für Arbeit zeigten, wie schwierig es ist, für ältere Arbeitnehmerinnen Arbeitnehmer eine neue Arbeitsstelle zu finden. Der DGB appelliert an die Betriebe mehr ältere erfahrene Fachkräfte einzustellen: „Wenn ältere erst einmal ihren Job verlieren verbleiben oft lange in der Arbeitslosigkeit“.

Um die Arbeitslosigkeit bei älteren zu vermeiden, sind aus Sicht des DGB altersgerechte Arbeitsbedingungen erforderlich, die heute bei weitem noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden sind. Es mangelt immer noch an präventiv wirkenden Angeboten betrieblicher Gesundheitsförderung sowie an einer altersgerechten Gestaltung von Arbeitszeiten. Ohne eine altersgerechte betriebliche Personal- und Gesundheitspolitik wird sich der niedrige

Anteil älterer an der Beschäftigung nicht erhöhen lassen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist der Zugang zu Weiterbildungsangeboten, bei denen Ältere bisher unterproportional beteiligt sind.

„Die Zeit der olympiareifen Mannschaften in den Betrieben ist vorbei. Es ist jetzt an der Zeit alte Zöpfe abzuschneiden und nicht ältere Beschäftigte. Es muss ein Umdenken stattfinden. Ältere Beschäftigte sind vielleicht nicht mehr so schnell oder flexibel, aber das können sie sehr gut durch ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Vernetzung im Unternehmen ausgleichen‘‘, so der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Mettmann Vassilios Athanassiou.