Leere Bänke in einem Restaurant. Foto: pixabay
Leere Bänke in einem Restaurant. Foto: pixabay

Kreis Mettmann. Der DGB-Kreisverband sieht den Arbeitsmarkt im Kreis Mettmann trotz konjunktureller Eintrübung auf stabilem Kurs.


Zwar sei die Arbeitslosenzahl saisonal leicht gestiegen, die nach wie vor hohe Zahl an offenen Stellen sowie der weitere Anstieg an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sprächen aber für die Robustheit des Arbeitsmarktes, so der Deutsche Gewerkschaftsbund.

Wertvolle Potenziale der Menschen würden dennoch verschenkt. Der DGB fordert daher die Arbeitgeber im Kreis auf, nicht weiter auf die Beschäftigungsform der Minijobs zu setzen.

„Wir können nicht tagtäglich darüber jammern, dass uns viele qualifizierte Beschäftigte fehlen, wenn gleichzeitig 25.950 Menschen im Kreis ausschließlich in Minijobs arbeiten‘‘, so der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Mettmann Vassilios Athanassiou. Angesichts des Fachkräftebedarfs gebe es hier ein „gewaltiges Potenzial“.

„Viele Betroffene im Kreis finden sich in der Gastronomie, dem Einzelhandel oder im Reinigungsgewerbe“, so der DGB. „Wenn diese Branchen ihre Probleme ernst nähmen, müssten sie mit ihrer Minijob-Strategie Schluss machen. Die Branchen haben massive Image- und damit auch Personalprobleme“.

Vassilios Athanassiou kommentiert: „Wir sagen daher: Hört auf zu jammern, verabschiedet euch endlich von eurer Beschäftigungsstrategie im Niedriglohnbereich. Die Branchen müssen endlich ‚Branchen der Guten Arbeit‘ werden. Schlaue Arbeitgeber fördern gute Arbeit mit fairen Löhnen, statt sie zu behindern“.

Darüber hinaus brauche es auch in der Politik eine grundsätzliche Diskussion darüber, sich von der Beschäftigungsform Minijob zu verabschieden. „In einem ersten Schritt könnte man die Sozialversicherungspflicht für Minijobs einführen. Ein großer Anteil der Minijobberinnen und Minijobber steckt in einer Sackgasse, die zu Dequalifizierung, Unsicherheit, Einkommens- und Altersarmut – gerade bei Frauen – führt“, so Athanassiou.

Im Kreis Mettmann arbeiteten Ende des vergangenen Jahres 47.570 Menschen in einem Minijob. 25.950 davon waren ausschließlich geringfügig beschäftigt.