Integrierter Browser, Netflix, Amazon Prime: Internet ist überall - auch am TV-Gerät kommt man nicht mehr am "World wide web" vorbei. Foto: Volkmann
Integrierter Browser, Netflix, Amazon Prime: Internet ist überall - auch am TV-Gerät kommt man nicht mehr am "World wide web" vorbei. Foto: Volkmann

Haan. Auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft „60plus“ der SPD Haan haben sich Vertreter von ehrenamtlichen Institutionen, die ältere Menschen im Umgang mit Computern, Handys und der Nutzung des Internets unterstützen, zum Austausch getroffen.


Als Gäste konnte der Sprecher der AG 60plus Gerd-Peter Heinrichs den Vertreter der Digitalpaten aus Hilden Erwin Knebel sowie den Betreuer des Projektes „Smart-help“ und Juso-Vorsitzenden des Kreises Mettmann Felix Blossey begrüßen.

In seinem Eingangsstatement wies Heinrichs darauf hin, dass laut einer aktuellen Studie die Gefahr bestehe, dass 20 Millionen Seniorinnen und Senioren bei der Digitalisierung auf der Strecke bleiben könnten. Mehr als die Hälfte dieser Gruppe nutzt kein Smartphone und über zehn Millionen haben noch nie im Internet eingekauft. Es sei wegen fehlender oder ungenügender Medienkompetenz bei den Älteren dringender Handlungsbedarf angezeigt. Maßnahmen in diesem Bereich seien Teil der Daseinsvorsorge.

Erwin Knebel sieht diese Problemstellung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die vor Ort
stattfinden muss. Da sieht er die Kommunen in erster Linie in der Verantwortung. Es gäbe
zahlreiche Ansätze wie z.B. in der Stadtbibliothek Düsseldorf mit zahlreichen PC-Angeboten
und deren Begleitung. In den Jahren seines Engagements hätten die Datenpaten rund 4000
Personen erreicht. Wichtig sei es dabei die älteren Menschen dort abzuholen, wo sie stehen, Vertrauen zu schaffen z.B. durch dauerhafte Patenschaften und dadurch die Motivation zu schaffen sich zu öffnen. Medienkompetenz sei das A und O.

Felix Blossey unterstützt diese These und weist auf die verschiedenen Aktivitäten z.B. bei der AWO und mit „Wir sind Haan“ hin. Man habe mit dem Projekt smart help in Kooperation mit der Uni Vechta gute Grundlagen für die Unterstützung der älteren Menschen geschaffen. Die mit der Uni in Coronazeiten“ entwickelte „Lerntüte“ habe sich als der Renner erwiesen und sei bis heute zahlreich nachgefragt worden und wurde nochmals aufgelegt. Grundlegend sei es ein Netzwerk auf diesem Handlungsfeld zu schaffen, aber auch die Kommune stärker in die Pflicht zu nehmen. Beide Referenten wollen sich im neuen Jahr über Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen.

Heinrichs sagte zum Abschluss zu, dass die AG60-plus auf die AWO zugehen werden, um weitere Angebote zu planen und darüber hinaus die SPD-Ratsfraktion zu bitten, die Verwaltung aufzufordern, Angebote für ältere Menschen zu entwickeln.