Haan. Am Dienstag ist nach Angaben der Polizei eine 56-Jährige aus Haan durch einen sogenannten Schockanruf um eine hohe Bargeldsumme gebracht worden.
Wie die Polizei mitteilt, hatte die 56-Jährige gegen 12.30 Uhr auf ihrem Festnetztelefon einen Anruf von einer unbekannten Nummer erhalten. Es meldete sich eine Frau, die mit weinerlicher Stimme vorgab, die Tochter der Haanerin zu sein.
Die Lügengeschichte der Betrüger: Die Tochter habe einen schweren Verkehrsunfall verursacht, wodurch eine schwangere Frau ihr ungeborenes Kind verloren habe.
Im weiteren Verlauf des Telefonats meldete sich ein Mann. Er sei angeblich Seelsorger und wolle zwischen der Tochter und der Staatsanwaltschaft vermitteln. Der Unbekannte gab an, dass die Zahlung einer Kautionssumme nötig sei, um eine Untersuchungshaft zu verhindern.
Die 56-Jährige holte letztendlich eine hohe Bargeldsumme und fuhr zum Amtsgericht Wuppertal. Gegen 14.20 Uhr übergab die Haanerin dort einen fünfstelligen Betrag in einer schwarzen Ledertasche auf dem Besucherparkplatz des Amtsgerichts an der Friedrich-Engels-Allee / Eiland an eine Frau. Zu der Unbekannten liegt eine Beschreibung vor:
- circa 1,65 m groß
- circa 25 Jahre alt
- schlank
- lange schwarze Haare zum Zopf gebunden
- auffällig lange, rosafarbene Fingernägel
- trug einen rosafarbenen Mund-Nasen-Schutz
- trug eine sommerliche, dünne Hose, wodurch ihre schwarze Unterwäsche zu sehen war und ein Top
Als die Haanerin nach der Übergabe wieder zuhause angekommen war, kontaktierte sie Angehörige, wodurch der Betrug auffiel. Anschließend erstattete sie Anzeige bei der Polizei. Die Kreispolizeibehörde warnt seit mehreren Wochen anhaltend vor Tricktätern.