Teile eines Gedenkkranzes sind zu sehen. Foto: pixabay/symbolbild
Teile eines Gedenkkranzes sind zu sehen. Foto: pixabay/symbolbild

Haan. Die SPD-Ratsfraktion zeigt sich enttäuscht über die zurückhaltende Reaktion der Stadtverwaltung zum geplanten Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus in Haan und Gruiten. Für die Sitzung des Kulturausschusses am 1. Oktober hatte die Fraktion einen Antrag gestellt, im Haaner Stadtbild einen geeigneten Ort des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zu identifizieren und ein entsprechendes Konzept zu erarbeiten.


Zudem erging ein Prüfauftrag, inwieweit weitere namentliche Schicksale bekannt seien, derer im Rahmen des entsprechenden Projekts des Künstlers Gunter Demnig gedacht werden könne. In der vergangenen Sitzung am 12. November wurde parteiübergreifend dem vorliegenden Verwaltungsvorschlag zugestimmt. „Dieser Verwaltungsvorschlag beinhaltete aber keine Errichtung eines zentralen Gedenkortes in Haan“, stellt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jens Niklaus, fest. „Es ist an der Zeit, einen zentralen Gedenkort in Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Haan zu schaffen“, zeigt sich Niklaus, überzeugt. „Dass in Zeiten, in denen aktiv gegen unsere Erinnerungskultur vorgegangen wird, das Gedenken an einem physischen Gedenkstein nicht für sinnvoll erachtet wird und den anderen Fraktionen keinen einzigen Wortbeitrag wert ist, erschließt sich uns nicht. Aus guten Gründen hat man 2017 einem Bürgerantrag zur Errichtung eines anderen Gedenksteines am Karl-August-Jung Platz zugestimmt. Mit Hilfe des Gedenksteines möchten wir eine Erinnerungskultur in Haan etablieren, wie es sie in zahlreichen anderen Städten gibt. Die Schaffung eines solchen Ortes ist ein Bekenntnis zu unserer Verpflichtung für die Zukunft“, betont Jens Niklaus.

In anderen umliegenden Städten, wie in Hilden, Mettmann und Wülfrath gibt es zentrale Gedenkorte. „Wir fordern alle politischen Parteien auf, nach Lösungen zu suchen, statt lediglich auf Hindernisse zu verweisen.“ Dies beinhalte auch, Förder-und Kooperationsmöglichkeiten zu prüfen, so der SPD-Politiker. Die SPD, auf deren Antrag hin im letzten Jahr auch Jugendparlament und Europa Union beim Volkstrauertag eingebunden wurden, wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass in Haan eine würdige Gedenkkultur gepflegt wird und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus im öffentlichen Bewusstsein bleibt.

„Als Sozialdemokraten stellen wir uns dieser historischen Verantwortung, die Kultur des
Erinnerns und Mahnens auch für zukünftige Generationen lebendig zu erhalten“, zeigt sich
Niklaus entschlossen.