Haan. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Initiative „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch‘‘ initiiert. In Form einer Wanderausstellung mit sieben Roll-Ups wird die Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst thematisiert und sichtbar gemacht.
Der DGB-Kreisverband Mettmann präsentiert zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Haan bis zum 29. November die Ausstellung in verschiedenen Räumen der Stadtverwaltung und dem Schwimm- und Sportschwimmbad Haan. Die Motive senden eine klare Botschaft und sprechen für sich. Die abgebildeten Vertreterinnen und Vertreter aus den klassischen Dienstleistungs- und Ordnungsbereichen wie dem ÖPNV, der Müllentsorgung, der Polizei und der Feuerwehr, den Rettungsdiensten, den Ordnungsämtern und Krankenhäusern stehen stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst. Ihre Aussagen sollen deutlich machen, welche Situationen der Belegschaft in ihrem Arbeitsalltag zunehmend begegnen.
In einer DGB-Befragung gaben 30 Prozent der Beschäftigten an, das sie als Folge von Übergriffen krankgeschrieben werden. Mehr als jeder Zehnte berichtet von anhaltenden psychischen Problemen und nicht wenige Beschäftigte sind nach einer Gewalterfahrung nicht mehr arbeitsfähig.
„Die zentrale Aufgabe einer Kommune ist es, für die Bürgerinnen und Bürger die Daseinsvorsorge zu organisieren. Dafür geben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes. Sie können einen respektvollen Umgang erwarten. Die Stadt Haan unterstützt die Initiative des DGB, weil wir uns vor unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen und sie schützen wollen“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haan, Nicole Krengel.
Ausstellung zeigt Alltagsprobleme
Die Ausstellung mit ihren realistischen Aussagen spiegelt die zunehmende alltägliche Respektlosigkeit, Verrohung und Brutalität in der Gesellschaft wieder. Anschreien, anspucken bis hin zu Schlägen und Angriffen mit Waffen gehören zu den Erfahrungen der Beschäftigten. Dem setzt die Ausstellung entgegen: „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch!“.
,,Die DGB-Gewerkschaften machen sich dafür stark, dass im öffentlichen Dienst, aber auch in allen anderen Bereichen die Kolleginnen und Kollegen ihren originären Kernaufgaben nachgehen können ohne einen Großteil ihrer Aufmerksamkeit auf den Eigenschutz oder den Schutz der Kolleginnen und Kollegen verwenden zu müssen‘‘, so die Geschäftsführerin der DGB-Region Düsseldorf-Bergisch Land, Sigrid Wolf.
Der Appell „Vergiss nie, hier arbeitet ein Mensch“, knüpft genau da an, dass Gewalt in keiner Weise toleriert wird. „Die Ausstellung will sensibilisieren und zu einer klaren Positionierung auffordern“, ergänzt der Vorsitzende des DGB-Kreisverbandes Mettmann, Vassilios Athanassiou.
„Gewalt gegen Lehrkräfte darf nicht länger ein Tabuthema sein. Hier sind schnelle politische Maßnahmen notwendig, die Abhilfe verschaffen, um unsere Kolleginnen und Kollegen zu schützen“, fordert Uwe Schledorn von der GEW im Kreis Mettmann, der über seine Erfahrungen als Lehrer berichtete.