In ganz Deutschland und weltweit finden rund um den 25. November verschiedene Aktionen statt, um auf das Ausmaß und die Formen der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Foto: Symbolbild, pixabay
In ganz Deutschland und weltweit finden rund um den 25. November verschiedene Aktionen statt, um auf das Ausmaß und die Formen der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Foto: Symbolbild, pixabay

Kreis Mettmann. Gemeinsam mit dem SKFM Mettmann informiert die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann am Freitag, 23. November, ab 10 Uhr vor dem Bürgerbüro im Rathaus, Neanderstraße 85, über Hilfsangebote. Mit dieser Aktion soll eine breite Öffentlichkeit auf dieses Thema aufmerksam gemacht werden.

Die Vereinten Nationen beschlossen 1999, Gewalt gegen Frauen als eine der häufigsten Menschenrechtsverletzungen zu ächten und erklärten den 25. November zum Internationalen Gedenktag gegen Gewalt gegen Frauen.

Das Übereinkommen des Europarates zur „Verhütung und Bekämpfung von Gewalt an Frauen und häuslicher Gewalt“, die sogenannte Istanbul-Konvention, hat Deutschland am 11. Mai 2011 unterzeichnet. Artikel 3a definiert Gewalt gegen Frauen „als eine Menschenrechtsverletzung und eine Form der Diskriminierung der Frau (…) und bezeichnet Handlungen geschlechtsspezifischer Gewalt, die zu körperlichen, sexuellen, psychischen oder wirtschaftlichen Schäden oder Leiden bei Frauen führen oder führen können, einschließlich der Androhung solcher Handlungen, der Nötigung oder der willkürlichen Freiheitsentziehung, sei es im öffentlichen oder privaten Leben.“

Mit dem Gewaltschutzgesetz hat ein gesellschaftlicher Bewusstseinswandel eingesetzt. Häusliche Gewalt gilt nicht mehr als Bagatelldelikt. Mit mehr als 680 gemeldeten Fällen häuslicher Gewalt im Jahr 2017 bei der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und dem Frauen- und Kinderschutzhaus des SKFM Mettmann ist auch im Kreis Mettmann ein deutlicher Anstieg mit entsprechend hohem Beratungsbedarf zu verzeichnen.

In ganz Deutschland und weltweit finden rund um den 25. November verschiedene Aktionen statt, um auf das Ausmaß und die Formen der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit für dieses häufig noch tabuisierte Thema zu sensibilisieren.

Im Rahmen des Gedenktages wird kreisweit die Brötchentütenaktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ durchgeführt. Insgesamt werden im Kreis Mettmann mehr als 60.000 Brötchentüten über die örtlichen Bäckereien verteilt. Auf der Vorderseite steht der Aufruf, auf der Rückseite sind die wichtigsten Notruf- und Beratungsnummern bei Fällen von Gewalt gegen Frauen abgedruckt: Bundesweites Hilfetelefon, Polizei, SKFM-Frauenhaus für den Kreis Mettmann, SKFM-Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt, Polizeilicher Opferschutz, Gewaltopferambulanz der Uniklinik Düsseldorf. Auf dem Seitenfalz befindet sich zusätzlich ein QR-Code zu der Internetseite www.gewaltlos.de, auf der sich von Gewalt betroffene Frauen wichtige Informationen holen und auch anonym in einem Chatroom austauschen und beraten lassen können.

Der besondere Dank gilt den Mettmanner Bäckereien sowie der Mettmanner Tafel, die an der Aktion teilnehmen: Bäckerei Berns, Wochenmarkt auf dem Jubiläumsplatz; Bäckerei Kamps, Neanderstraße; Bäckerei Karl, Champagne; Bäckerei Policks, Blumenstraße; Bäckerei Schüren, Jubiläumsplatz; Mettmanner Tafel.