Vermisste im Zweiten Weltkrieg: Viele Schicksale sind bis heute ungeklärt. Foto: Brockmann/DRK
Vermisste im Zweiten Weltkrieg: Viele Schicksale sind bis heute ungeklärt. Foto: Brockmann/DRK

Kreis Mettmann. Der Internationale Tag der Vermissten am heutigen 30. August macht auf die Schicksale von Vermissten aufmerksam.

Angehörige werden vermisst, Schicksale sind unklar – Wenn Familien auseinandergerissen werden, herrscht oft Unsicherheit über den Verbleib von Verwandten. Dann kann der DRK-Suchdienst helfen. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Rot-Kreuz-Dienstes liegt nach wie vor in der Schicksalsklärung von Angehörigen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges.

„Auch 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges verlangen immer noch Tausende Menschen in Deutschland nach Informationen zum Schicksal ihrer Angehörigen, die in Folge des Krieges und aufgrund von Flucht und Vertreibung vermisst werden“, sagt Stefan Vieth, DRK-Kreisgeschäftsführer. Alleine im vergangenen Jahr erreichten den DRK-Suchdienst dazu 10.091 Anfragen. Die Zentrale Namenskartei des DRK-Suchdienstes mit ca. 50 Millionen digitalisierten Karteikarten gibt Auskunft über den Verbleib von über 20 Millionen Menschen, die in Deutschland durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen vermisst werden.

„Das Interesse in vielen deutschen Familien an dem Schicksal ihrer im Krieg oder durch Vertreibung vermissten Angehörigen ist nach wie vor sehr groß. Viele wollen Klarheit darüber, was damals wirklich passiert ist“, so Stefan Vieth.

Einstellung des Suchdienstes abgewendet

Zuletzt standen Diskussionen über die Einstellung des DRK-Suchdienstes zu Anfragen nach Vermissten aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges im Raum, heißt es vom Roten Kreuz im Kreis Mettmann. Nach Verhandlungen des DRK mit dem Bundesinnenministerium als Mittelgeber kann diese Aufgabe nun vorerst bis zum 31. Dezember 2025 erfüllt werden.

Seit 1953 wird der DRK­ Suchdienst von der Bundesregierung zu 100 Prozent institutionell gefördert. Der DRK­-Suchdienst unterstützt Menschen, die durch bewaffnete Konflikte, Katastrophen, Flucht, Vertreibung oder Migration von ihren Nächsten getrennt wurden. Er hilft, Angehörige zu suchen, sie wieder miteinander in Kontakt zu bringen und Familien zu vereinen. Im Rahmen seines internationalen Netzwerks arbeitet der DRK ­Suchdienst dabei mit 192 Rotkreuz­ und Rothalbmond ­Gesellschaften und dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz zusammen.

Weitere Informationen zum Suchdienst und wie wir Ihnen helfen können finden Sie unter www.drk-suchdienst.de.