Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) im Neanderland, Kreisverband Mettmann e.V., ist sehr besorgt über das schlechte Abschneiden der Städte. Foto: Symbolbild (pixabay)
Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) im Neanderland, Kreisverband Mettmann e.V., ist sehr besorgt über das schlechte Abschneiden der Städte. Foto: Symbolbild (pixabay)

Kreis Mettmann. Der Kreisverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) hat in seinem Fahrrad-Klima-Test 2018 schlechte Noten für die Städte im Kreis Mettmann vergeben.

„Das Ergebnis spiegelt die traurige Realität in unseren Städten wider. Während das Fahrradfahren immer beliebter wird, hinkt die Infrastruktur den Bedürfnissen der Radler immer weiter hinterher“, so Bernd Zielke, erster Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes Mettmann. Keine einzige Stadt konnte ihr Ergebnis von 2016 verbessern.

Selbst der Kreis-Spitzenreiter Heiligenhaus (Schulnote 3,6) hat sich im Vergleich zu 2016 stark verschlechtert. „In diesem traditionell sehr auto-fixierten Kreis hat der Radverkehr in Politik und Verwaltung schlicht keine Priorität“, so Peter Martin, Sprecher des ADFC Arbeitskreis Verkehrspolitik. Bestes Beispiel sei für den ADFC die L239 zwischen Ratingen und Mettmann: „Mit viel Geld und Aufwand soll demnächst erreicht werden, dass Autos viel schneller und komfortabler durch das enge Schwarzbachtal fahren können. Für den Radverkehr wird dagegen kein einziger Zentimeter eingeplant.“ 

Auch mehr Platz sei für Fahrräder nicht eingeräumt worden: „Selbst Städte, die ein Radverkehrskonzept haben, setzen es nicht oder nur sehr langsam um. Für Radverkehr kein Geld, kein Personal, keine Priorität. Dass Ratingen immer noch Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen“ ist, mutet eher wie ein großes Missverständnis an. Und Hilden hat schon längst seinen Status als Vorreiter in Sachen Radverkehr verloren.“

Als „ambitionslos“ benennt der Fahrrad-Club auch, was die kreisangehörigen Städte zur bundesweiten Aktion „Stadtradeln“ planen: „Zum Auftakt eine gemeinsame Fahrt ins Grüne soll es werden. Ein Zeichen setzen für mehr Radverkehr in unseren Städten? Fehlanzeige! Licht am Ende des Tunnels sehen wir in Mettmann. Das Ergebnis ist mit 4,6 zwar sehr schlecht. Aber immerhin herrscht dort gerade eine Aufbruchstimmung pro Fahrrad. Wenn nun den Worten auch Taten folgen, so kann der Radverkehr dort entscheidend vorangebracht werden.“

Der ADFC fordert den Kreis und die kreisangehörigen Städte daher auf, „endlich Ernst zu machen mit der Radverkehrsförderung“. Immerhin bedeute das auch ein Mehr an Lebensqualität, nachhaltiger Mobilität und Klimaschutz, so der ADFC abschließend.