Dr. Hermann-Josef Waldapfel mit Sebastian Kock und Nadine Jansky. Foto: Kreis ME
Dr. Hermann-Josef Waldapfel mit Sebastian Kock und Nadine Jansky. Foto: Kreis ME

Kreis Mettmann. Seit wenigen Wochen ist das Klimaschutzmanagement-Team des Kreises Mettmann komplett. Neben Dr. Hermann-Josef Waldapfel, der als langjähriger Mitarbeiter im Umweltamt des Kreises das bereits im vergangenen Jahr vom Kreistag verabschiedete Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept des Kreises maßgeblich erarbeitet hat, gibt es nun mit Sebastian Kock auch einen mit Bundesmitteln geförderten Klimaschutzmanager. Zu deren Unterstützung hat der Kreis zusätzlich Nadine Jansky als Klimaschutzbeauftragte eingestellt.

Für das Trio gilt es nun vor allem, die im Klimaschutzkonzept beschriebenen Maßnahmen umzusetzen. „Schon jetzt beinhaltet das Konzept 55 Maßnahmen, die in den kommenden zehn Jahren umgesetzt werden sollen, 30 bereits in den nächsten drei Jahren“, berichtet Waldapfel.

Dass der Kreis es ernst meint mit seinen Klimaschutz-Bestrebungen, lässt sich auch daran ablesen, dass der Kreistag für die kommenden beiden Jahre jeweils eine Million Euro zur Verfügung stellt, um möglichst bald sichtbare und messbare Erfolge zu erzielen – etwa bei der Reduzierung des CO2-Ausstoßes.

„Wichtig ist uns dabei die Abstimmung und Zusammenarbeit mit allen kreisangehörigen Städten und auch mit den angrenzenden Großstädten“, betont Waldapfel.

Sebastian Kock (30) kommt aus Münster, hat in Köln Geographie, Quartärforschung und Geoarchäologie studiert (mit Schwerpunkten im Bereich rezenter Umweltprozesse sowie Paläoklima, also frühere Klimaschwankungen der Erde) und war zuletzt als Dozent für physische Geographie an der Uni Köln tätig. Daneben hat er einige Projekte durchgeführt und begleitet, z.B. Renaturierungen von Mooren in Luxemburg oder Paläoklimaanalysen in der Eifel. Was die sinnvolle Verwendung der vom Kreis bereitgestellten Mittel angeht, sieht Kock im Klimaschutzkonzept ein vielversprechendes Potential. „Hinzu kommen zahlreiche gute Vorschläge aus der Politik, und wir selbst entwickeln auch laufend neue Ideen. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, Flächen wie Parkplätze künftig doppelt zu nutzen, indem dort größere Photovoltaik-Anlagen errichtet werden“, so Kock.

Nadine Jansky (35) ist Leverkusenerin. In ihrem Ingenieursstudium der Umwelttechnik, Bio-und Umweltverfahrenstechnik befasste sie sich mit technischen und verfahrenstechnischen Lösungen, die das menschliche Handeln klima- und umweltfreundlicher gestalten (z.B. Erneuerbare Energien, Kraft-Wärme-Kopplung, Abwärmenutzung, Energieeffizienz).

„Meine Aufgaben im Klimaschutz-Team bestehen in der Unterstützung des Klimaschutzmanagers bei der Umsetzung einzelner Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes, in der fachlichen Unterstützung der Fachämter des Kreises und nicht zuletzt in der Implementierung des Nachhaltigkeitsaspektes in die Klimaschutz-Aktivitäten“, erläutert Jansky.

Beim Klimaschutz sind Sebastian Kock und Nadine Jansky übrigens nicht nur beruflich, sondern auch privat Überzeugungstäter. Beide meiden Flüge, kaufen verpackungsarm und nachhaltig und haben ihren Fleischkonsum auf ein Minimum reduziert. Sebastian Kock verzichtet auf ein eigenes Auto und kauft gerne auch gebrauchte Gegenstände. Nadine Jansky sucht für die Familie Urlaubsorte in der näheren Umgebung und möchte nicht zuletzt ihrer dreijährigen Tochter ein Vorbild sein.

In den nächsten Wochen wird sich das Klimaschutz-Team insbesondere mit allen klimaschutzrelevanten Anträgen befassen, die im Zuge der Beratungen zum Kreishaushalt 2020/2021 von den Fraktionen eingebracht und zunächst mit einem Prüfauftrag an die Verwaltung versehen wurden. Die Prüfung wird in eine Vorlage münden, die dann in einer Sondersitzung des Ausschusses für Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz zur Diskussion gestellt werden wird.