Ein Banner der evangelischen Kirchengemeinde in Heiligenhaus. Foto: Mathias Kehren
Ein Banner der evangelischen Kirchengemeinde in Heiligenhaus. Foto: Mathias Kehren

Kreis Mettmann. Auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität gibt es Bemühungen innerhalb der Evangelischen Kirche, CO2 einzusparen. Um diesen Prozess weiterhin zu unterstützen, hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland mit dem Zukunftsplan „Das geht! Klima.Gerecht.2035“ ehrgeizige Ziele formuliert.

Das Programm zielt vor allem auf die kirchlich genutzten Gebäude: Bis 2027 soll geprüft werden, welche Gebäude mittel- und langfristig noch benötigt werden. Und bis 2035 sollen nur noch die Gebäude betrieben werden, die netto treibhausgasneutral sind. Daraus ergeben sich voraussichtlich schwerwiegende Beratungen und emotionale Abschiede von vertrauten Gebäuden innerhalb der Gemeinden.

Vor diesem Hintergrund hat der Kirchenkreis Niederberg am 16. September Vertreterinnen und Vertreter aus allen Gemeinden eingeladen, um zu beraten, wie dieser Prozess gestaltet werden kann.

Superintendent Jürgen Buchholz begründete das kirchliche Engagement um die CO2-Neutralität theologisch: „Wir wollen nah bei Gott sein, zusammen mit Menschen und auf der Höhe der Zeit. Daraus ergibt sich der Auftrag, uns um die Zukunft der Welt als Schöpfung Gottes zu bemühen. Bevor über Gebäude nachgedacht wird, muss zunächst geklärt werden, wie wir heute und morgen Kirche sein wollen.“

Mit Hilfe einer externen Beraterin wurden zunächst die Befürchtungen der anwesenden Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter gesammelt und ausgetauscht. Hier spielten vor allem die Trauer um den möglichen Verlust von Häusern und Zentren eine große Rolle. Superintendent Buchholz hatte aber auch eingeladen, „kreativ, kooperativ, geistreich nach Lösungen zu suchen und Kirche neu zu denken.“ Deshalb wurden auch die Hoffnungen besprochen, die sich angesichts eines solch wichtigen Schnitts ergeben können und im Weiteren auch pragmatische Ansätze entwickelt.

Deutlich wurde aber auch, mit welcher Intensität das Thema CO2-Neutralität zur Zeit schon bearbeitet wird: Sämtliche Gebäude werden untersucht. Auf der Grundlage dieser Analyse entwickeln die Kirchengemeinde Zukunftskonzepte, die auch ausdrücken, welche Gebäude noch benötigt werden und mit wem in der Nachbarschaft kooperiert werden kann. Und daraus ergeben sich die Fragen, wo und wie investiert werden muss. Superintendent Buchholz ermutigte die Anwesenden: „Ob solch ein Prozess nicht auch Freude machen kann?“