Haben die zehn Zusagen für Mitarbeitende unterschrieben. Michael Esser, Caritas-Vorstand und Hans-Werner Wolff, Caritas-Vorstand. Foto: Caritas
Haben die zehn Zusagen für Mitarbeitende unterschrieben. Michael Esser, Caritas-Vorstand und Hans-Werner Wolff, Caritas-Vorstand. Foto: Caritas

Kreis Mettmann. Ihren Mitarbeitenden macht die Caritas im Kreis Mettmann zehn Zusagen. Es geht dabei unter anderem um Nächstesliebe, Fehlerkultur, sowie faire Arbeitsbedingungen.

Der Caritas möchte „Nächstenliebe konkret werden“ lassen. Dafür brauche es Mitarbeitende, die sich „gerne für andere einbringen und die christlichen Werten positiv gegenüberstehen“, heißt es vom Caritasverband. Zentral dabei: „Wie sie privat ihr Leben gestalten, ist nicht entscheidend“, sagt der Verband  seinen aktuellen und künftigen Mitarbeitenden zu.

Die Grundordnung für den kirchlichen Dienst verändert sich gerade. Denn die darin formulierten Anforderungen an die persönliche Lebensgestaltung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Diensten und Einrichtungen der Caritas entsprechen „nicht unserem christlichen Verständnis, nach dem alle Menschen vorbehaltlos von Gott geliebt und angenommen sind und am christlichen Auftrag der Nächstenliebe mitwirken“, erklärt Michael Esser, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann.

Daher haben Hans-Werner Wolff und Michael Esser, Vorstände des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann, die von der Delegiertenversammlung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) erarbeiteten „Zehn Aussagen für Mitarbeitende“ unterschrieben.

In den zehn Zusagen macht die Caritas unter anderem deutlich, dass die persönliche Lebensform der Mitarbeitenden nicht entscheidend ist, sondern ob sie sich mit den Werten identifiziert und wie diese in der Arbeit erlebbar werden.

Die folgenden zehn Zusagen hat der Caritasverband formuliert:

1. Zusage: Praktizierte Nächstenliebe

Als Caritas leisten wir konkrete Hilfe für Menschen in Not. Wir orientieren uns am Leben und der Botschaft Jesu und praktizieren Nächstenliebe. Wir sind damit ein wesentlicher Teil von Kirche. Unser Auftrag der Nächstenliebe wird durch alle Mitarbeitenden verwirklicht und sie selbst erfahren diese auch in unserer Organisationskultur.

2. Zusage: Konsequente Fehler- und Lernkultur

Als caritative Dienste und Einrichtungen sind wir sichtbare und erlebbare Orte von Kirche. Wir machen den christlichen Glauben konkret. In der Spannung zwischen den Ansprüchen und deren Verwirklichung entwickeln wir eine konsequente Fehler- und Lernkultur. Auch Lob und Kritik an kirchlichem Handeln gehören selbstverständlich dazu.

3. Zusage: Kirchliche Identität teilen oder respektieren

Alle Caritas-Mitarbeitenden können unabhängig von ihrer Herkunft und Religion Repräsentantinnen und Repräsentanten der unbedingten Liebe Gottes und damit einer dienenden Kirche sein. Sie haben Verantwortung für das in die Caritas gesetzte Vertrauen der Menschen. Mitarbeitende teilen die kirchliche Identität oder respektieren diese. Bei uns können sie christliche Haltung und kirchliche Gemeinschaft erfahren.

4. Zusage: Identifikation mit Werten und Zielen der Caritas

In unseren Organisationen haben Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und ihrer Herkunft, von ihrer Religionszugehörigkeit, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung und Identität, von einer Behinderung und ihrer Lebensform einen Arbeitsplatz, an dem sie sich für die Belange benachteiligter Menschen einsetzen können. Bei Kirchenaustritt bedarf es eines Gespräches, ob weiterhin Identifikation mit den Werten und Zielen der Caritas besteht.

5. Zusage: Faire Arbeitsbedingungen

Caritas-Mitarbeitende können einen fairen wertschätzenden Umgang und gute Arbeitsbedingungen nach AVR erwarten. Dienstgebende und Dienstnehmende verpflichten sich, die Arbeitsbedingungen fair auszuhandeln. Der Dritte Weg ist ein Versprechen und eine Verpflichtung, in Abwägung aller berechtigten Interessen Lösungen zu finden, bei denen es keine Siegenden und keine Verlierenden gibt.

6. Zusage: Ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig

Wir verpflichten uns, alles dafür zu tun, die eigene Organisation ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen, die Arbeitsplätze möglichst langfristig zu erhalten und die Gehälter pünktlich auszuzahlen.

7. Zusage: Hilfe bei persönlichen Krisen

Caritas-Mitarbeitenden stehen in persönlichen Krisensituationen nach Möglichkeit auch Dienste und Hilfen der Caritas zur Verfügung. Es wird die Anonymität auch gegenüber Vorgesetzten gewährleistet. Auf Wunsch vermitteln wir auch andere, von der eigenen Organisation unabhängige Angebote.

8. Zusage: Auseinandersetzung mit christlichen Glauben fördern und ermöglichen

Wir bieten Mitarbeitenden spirituelle Angebote in den Diensten und Einrichtungen an. Die persönliche und berufliche Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben fördern und ermöglichen wir. Auf Wunsch vermitteln wir seelsorgliche Begleitung.

9. Zusage: Arbeitsplatz mit Sinn

Wir bieten einen „Sinn-vollen“ Arbeitsplatz. Als Caritas mehren wir die Solidaritätspotenziale und das inklusive Verständnis in der Gesellschaft und schenken Hoffnung. Wir bekämpfen sowohl die konkrete Not als auch deren Ursachen. Wir gestalten Politik mit, setzen uns vor Ort und weltweit für Gerechtigkeit ein. Wir sind offen für gesellschaftliche Allianzen mit allen, mit denen wir Ziele teilen.

10. Zusage: Kein Platz für Positionen, die mit christlichen Werten unvereinbar sind

Wir sorgen dafür, dass extremistische, fundamentalistische, demokratiefeindliche, nationalistische, ausländerfeindliche und andere Positionen, die den Werten des christlichen Glaubens widersprechen, keinen Platz in der Caritas haben.