Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann, Landrat Thomas Hendele und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider gaben das Startsignal. Foto: Kreis Mettmann
Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann, Landrat Thomas Hendele und Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider gaben das Startsignal. Foto: Kreis Mettmann

Kreis Mettmann. Ab sofort ist der Notruf 112 aus den Städten Langenfeld und Monheim auf die Leitstelle des Kreises Mettmann aufgeschaltet. Das teilt die Kreisverwaltung mit. 


Damit erfolgt künftig die Alarmierung der Feuerwehren in allen zehn kreisangehörigen Städten und insbesondere die Disposition aller Rettungsmittel im Kreisgebiet aus einer Hand. Gemeinsam gaben jetzt Landrat Thomas Hendele, Langenfelds Bürgermeister Frank Schneider und Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann in der Kreisleitstelle das Startsignal für die Aufschaltung.

Bereits 1996 übernahm der Kreis mit der Inbetriebnahme der damaligen Kreisleitstelle auch die Notrufabfragen für die Städte Heiligenhaus, Mettmann und Wülfrath. In den Folgejahren kamen die Städte Erkrath, Hilden und Ratingen hinzu. Zuletzt schalteten sich 2017 auch die Städte Haan und Velbert auf die Leitstelle des Kreises auf.

Seit jeher bestand die Bereitschaft zur Aufschaltung auf die Kreisleitstelle für alle kreisangehörigen Städte. Dem trug der Kreis auch mit der Planung seiner neuen Leitstelle im 2021 eingeweihten Gefahrenabwehrzentrum am Adalbert-Bach-Platz in Mettmann Rechnung. Diese war von Anfang an darauf ausgelegt, die Notrufe für alle zehn kreisangehörigen Städte anzunehmen – so, wie es das Brandschutzrecht in NRW als Regel vorsieht. Gleichwohl entschieden sich die Städte Langenfeld und Monheim 2017 dafür, ihre jahrzehntelange Praxis einer gemeinsamen Notrufabfrage fortzusetzen.

Diese Vereinbarung hatte die Stadt Monheim schließlich gekündigt, sodass nun sowohl für Langenfeld als auch für Monheim die Aufschaltung auf die Leitstelle des Kreises organisatorisch, technisch und wirtschaftlich praktisch alternativlos war.

Die Vorbereitungen zur Schaltung des Notrufs in die Leitstelle waren in den vergangenen Monaten von einer konstruktiven und kollegialen Zusammenarbeit geprägt.

Die Umschaltung selbst hat die Telekom im Auftrag der Bundesnetzagentur vorgenommen – hierzu bedurfte es nur weniger Mausklicks.

Verzeichnete die Kreisleitstelle im vergangenen Jahr noch rund 90.000 Notrufe, ist mit der Aufschaltung von Langenfeld und Monheim nun mit einem Anstieg um rund 18.000 Hilfeersuchen (20 Prozent) zu rechnen.

Darin enthalten sind auch eingehende Einsatzmeldungen über automatisierte Notrufsysteme (Brandmeldeanlagen, eCall und die Notruf-App Nora etc.), die künftig ebenfalls nur noch in der Leitstelle entgegengenommen werden.

Allerdings musste auch bisher schon aufgrund rechtlicher Vorgaben jeder Einsatz in Langenfeld und Monheim durch die Einsatzzentrale Langenfeld an die Kreisleitstelle gemeldet werden, so dass dies in der Kreisleitstelle stets mit einem Telefonat und einer Einsatzeröffnung und Dokumentation verbunden war.

Auch musste die Leitstelle bereits so aufgestellt sein, dass sie verschiedene verbindliche Aufgaben wie etwa die Lenkung und Leitung von Rettungsdiensteinsätzen und das Meldewesen an die Aufsichtsbehörden für Langenfeld und Monheim wahrnehmen und auch Großeinsatzlagen und Katastrophen in beiden Städten bewältigen konnte. Und sie musste in der Lage sein, als Redundanz bei einem Ausfall der Langenfelder Einsatzzentrale ad hoc deren Aufgaben zu übernehmen.

Die ab sofort zentrale Disposition der Rettungsmittel ermöglicht es unter anderem, dass der Kreis nun konsequent auch im südlichen Kreisgebiet die „Nächste-Fahrzeug-Strategie“ anwenden kann. Das bedeutet, dass die Kreisleitstelle jetzt unmittelbar auch für Einsätze in Langenfeld und Monheim das nächstgelegene Rettungsmittel mittels GPS routen und zum Einsatzort entsenden und damit die Hilfsfrist verkürzen kann.

Doppelalarmierungen, die es immer wieder gab, weil Einsätze zeitgleich bei der Einsatzzentrale in Langenfeld und bei der Kreisleitstelle (beispielsweise über die Polizei) gemeldet wurden, sind künftig ausgeschlossen.

Landrat Thomas Hendele ist hocherfreut über die Entwicklung: „Auf diesen Tag haben wir lange gewartet. Den Langenfelder und Monheimer Bürgerinnen und Bürgern kann ich versichern, dass auch sie von den Möglichkeiten und den Qualitäten unserer hochmodernen und leistungsfähigen Leitstelle profitieren werden.“

Und Kreis-Ordnungsdezernent Nils Hanheide bekräftigt: „Das bisherige Konstrukt stellte landesweit eine Ausnahme dar. Mit der Aufschaltung stellt der Kreis nun für alle Städte im Kreis eine einheitliche Leitstelle und fügt sich damit in die vom Gesetzgeber grundsätzlich vorgesehenen Strukturen ein.“