Viele Geldmünzen sind zu sehen. Foto: pixabay
Viele Geldmünzen sind zu sehen. Foto: pixabay

Langenfeld. Die Kürzungen bei den Bundeshaushaltsmitteln für die Arbeitsmarktpolitik treffen nun auch Langenfeld. Viel hat die „Arbeit und Integration“, eine gemeinnützige gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung des SkF Langenfeld,  unternommen, um das abzuwenden: Petitionen gestartet, politische Vertreter eingeladen, Mitglieder des Bundestages empfangen, Demonstrationen unterstützt und eigene Aktionswochen wie „Langenfeld bleibt sozial“ ins Leben gerufen. Letztlich hat all dies jedoch nicht ausgereicht.


„Für das, was wir im Rahmen der Beschäftigungsförderung im Sozialkaufhaus leisten, ist der Bund zuständig – und dort steht kein Geld mehr für Arbeitsmarktprojekte zur Verfügung“, erklärt die Geschäftsführerin Frau Stephanie Krone. „Stadt und Land können hier nicht als Ausfallbürgen einspringen. Das ist uns bewusst – aber dennoch bitter“, so Krone weiter.

Das Jobcenter ME-aktiv musste aufgrund der angespannten Haushaltslage Maßnahmen zurückfahren – im Eingliederungstitel fehlen etliche Millionen. Kreisweit entfallen dadurch 50 Plätze zur Integration von Bürgergeldempfänger*innen, darunter das gesamte Maßnahmeangebot bei „ProDonna“ mit 13 Plätzen. Zwar konnten einige Plätze zu geringeren Konditionen umverteilt werden, doch reicht das nicht aus, um den Zweckbetrieb eines Sozialkaufhauses aufrechtzuerhalten. Denn unabhängig von der Platzzahl benötigt der Betrieb Strom, Wasser und Personal – und muss dieselben Anforderungen an Arbeitssicherheit, Brandschutz etc. erfüllen wie jeder andere Betrieb auch.

„Leider gibt es hierfür keine Sockelfinanzierung“, sagt Anke Merten, Bereichsleiterin der gGmbH. ProDonna® muss daher massive Einsparungen vornehmen. Im ersten Schritt bedeutet das leider Personalreduzierungen, die sich direkt auf die Öffnungszeiten und die Spendenannahme auswirken werden, so Merten weiter.

Die Spendenannahme – mit bislang drei Öffnungstagen – wird besonders hart getroffen, da insbesondere die beliebten Randzeiten für die Spendenabgabe betroffen sind. Merten befürchtet, dass sich Spenderinnen und Kundinnen umorientieren könnten. „Aber es gibt leider keine Alternativen“, so Merten. Alle Möglichkeiten der Finanzierung seien ausgeschöpft, teilt die SkF Langenfeld mit.

Ab dem 1. Mai ändern sich daher die Öffnungszeiten von ProDonna, der Spendenannahme sowie der Schneiderwerkstatt, die sich im Inneren des Sozialkaufhauses befindet. Die Türen schließen künftig eine Stunde früher, sodass ProDonna von Montag bis Freitag jeweils von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet ist. Die Spendenannahme erfolgt an drei Tagen – Montag bis Mittwoch – von 9.30 bis 17 Uhr.

„Wir hoffen einfach“, so Merten, „dass unsere Kundinnen und Kunden uns die Treue halten und auch mit den neuen Öffnungszeiten weiterhin den Weg zu uns finden.“