Blick auf das Landgericht und Amtsgericht. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Blick auf das Landgericht und Amtsgericht. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Langenfeld soll die dortige Stadtkasse um 1,9 Millionen Euro geprellt haben.

Beim Auftakt des Prozesses um den Millionenbetrug am Mittwoch am Düsseldorfer Landgericht kündigte der Verteidiger des Angeklagten ein Geständnis an. Dem 55-Jährigen werden Betrug und Urkundenfälschung in Hunderten Fällen vorgeworfen.

Der Baufachmann war bei der Stadt Langenfeld in der Abteilung Gebäudemanagement für die Vergabe von Instandhaltungsaufträgen zuständig. Laut Anklage hatte er Handwerker-Rechnungen für Scheinfirmen ausgestellt und die Gelder auf eigene Konten fließen lassen. Die Stadt habe es ihm leicht gemacht, sagte Verteidiger Udo Klemt. „Mein Mandant konnte bis 2017 Aufträge bis zu einer Höhe von 3000 Euro freihändig vergeben.“ Danach habe die Stadt die Grenze auf 1200 Euro abgesenkt.

Der zweifache Vater war im Februar 2018 aufgeflogen. Einen Tag, nachdem die Stadt Strafanzeige erstattet hatte, zeigte sich der Verdächtige selbst an. Die meisten Taten sind bereits verjährt. Dennoch sind noch 446 Betrugsfälle angeklagt, die er zwischen 2013 und 2018 begangen haben soll.

Die Stadt Langenfeld hat sich bisher bei ihrem Ex-Mitarbeiter gut 400.000 Euro zurückholen können. „Außerdem werden jeden Monat 600 Euro von seinem Gehalt gepfändet“, sagte sein Verteidiger. Der 55-Jährige arbeitet derzeit als Bauleiter bei einer Gerüstbaufirma. Der Prozess wird am 13. August fortgesetzt.