Elke Loepke und Sabrina Bucken. Foto: privat
Elke Loepke und Sabrina Bucken mit der Auszeichnung. Foto: privat

Monheim am Rhein. Insgesamt 29 Bildungseinrichtungen aus Nordrhein-Westfalen ehrte die BNE-Agentur NRW als zertifizierte Einrichtungen. Im Tierpark + Fossilium Bochum fand die Veranstaltung unter dem Titel „Weite Welt – so nah(bar)“ statt. Mit dabei war auch die Biologische Station Haus Bürgel.

Umwelt-Staatssekretär Viktor Haase würdigte bei der Auszeichnungsfeier das Engagement aller Beteiligten „Ich möchte allen Akteurinnen und Akteuren dafür danken, dass sie sich unermüdlich in und mit ihren Einrichtungen für Bildung für nachhaltige Entwicklung einsetzen. Nun sind es schon 74 zertifizierte Institutionen, die in Nordrhein-Westfalen BNE in vielfältiger Weise leben und lehren. Auch in den heute anwesenden Einrichtungen spiegelt sich diese Diversität der BNE-Community wider“.

Die BNE-Zertifizierung ist ein Angebot der BNE-Agentur NRW zur Unterstützung der qualitativen Weiterentwicklung der außerschulischen Bildungsarbeit für Nachhaltige Entwicklung. Zertifizierungswillige Einrichtungen und Bildungsanbieter setzen sich im Rahmen des Verfahrens mit der Qualität der eigenen Bildungsarbeit systematisch auseinander und können mit dem Zertifikat zudem ihre herausragende BNE-Arbeit in die Öffentlichkeit tragen. Die Zertifizierung wird für drei Jahre verliehen und kann danach erneuert werden.

Die Auszeichnung ist das Resultat eines intensiven Prozesses, den die Mitarbeitenden der Biologischen Station Haus Bürgel im letzten Jahr begonnen haben und der sie nun fortlaufend begleiten wird. Der Wunsch, das Bildungsangebot durch die BNE-Agentur NRW der NUA zertifizieren zu lassen, existierte schon seit mehreren Jahren. Von Beginn an wurde die Zertifizierung als Prozess verstanden, bei dem nicht nur die Bildungsangebote auf den Prüfstand gestellt wurden, sondern sich auch die Mitarbeitenden kritisch selbst geprüft haben: Wie wird Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verstanden und wie nachhaltig ist der Arbeitsalltag? Eine Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland (LVR) gab den Rahmen, um sich der Zertifizierung intensiv zu stellen.

Seit über 30 Jahren setzen sich die Mitarbeitenden der Biologischen Station engagiert, mutig und kooperativ für die Vielfalt und den Schutz von Lebewesen und Lebensräumen ein. Ihren Beitrag für den Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels und des Artenschwunds sehen sie in der Stärkung und Wiederherstellung möglichst intakter, naturnaher Lebensräume und dem Erhalt der Biodiversität. „Für diese große Aufgabe brauchen wir alle. Deswegen möchten wir unsere Begeisterung, unser Wissen und Tatendrang für die Natur teilen. Wir möchten die Liebe zur Natur in allen Menschen wecken und wachhalten, denn nur dann liegt einem auch deren Schutz am Herzen. Deswegen ist Bildung für uns so eine wichtige Aufgabe, der wir schon seit Jahrzehnten mit Hand und Herz nachkommen.“, bekräftigt Elke Löpke, die wissenschaftliche Leiterin der Biologischen Station.

Die Biologische Station hat ihr altbewährtes Bildungsangebot überarbeitet und neue Konzepte entwickelt. Alle Veranstaltungen sind nun in drei klar definierten Kategorien Naturerfahrung, Umweltbildung und BNE eingeteilt. Die Ziele und Ansprüche an die Bildungsarbeit ist im pädagogischen Konzept auf der Homepage einsehbar.

Grundlage der BNE-Angebote sind die Agenda 2030 und die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der UNESCO. Mit der neuen Bildungsreihe „Apfelwiesenkinder“ für die KiTa werden insbesondere die Ziele 12 (nachhaltiger Konsum und Produktion) und 15 (Leben an Land) angesprochen. Im Klima-Ferienlager für Schüler spielen auch die Ziele 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz) eine Rolle. Auch das neue Angebot „Gewässerökologie“ für die Oberstufe bezieht sich besonders auf diese Nachhaltigkeitsziele.

„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, wissen aber auch genau, dass dies nur der erste Schritt auf dem Weg der Weiterentwicklung ist, für den wir uns nun entschieden haben.“, so Sabrina Bucken, die Projektleiterin für BNE an der Biologischen Station. Die Auszeichnung bestärke die Mitarbeitenden darin, die Ideen der Nachhaltigkeit weiter zu entwickeln und möglichst viele Menschen auf diesem Weg mitzunehmen und sich inspirieren zu lassen.