Das Team des Projekts "Endlich ein Zuhause" sucht Betroffene aktiv auf. Foto: Caritas
Das Team des Projekts "Endlich ein Zuhause" sucht Betroffene aktiv auf. Foto: Caritas

Kreis Mettmann. Gemeinsam starten die AWO und die Caritas im Kreis Mettmann ein neues Projekt in der Suchtberatung, um Wohnungslose zu unterstützen.


Im Kreis Mettmann leben laut der Sozialberichtserstattung NRW (Stand: Juni 2019) rund 1805 Wohnungslose. Damit hält das Kreisgebiet den dritten Platz unter den 15 Städten und Kreisen mit der höchsten Zahl an wohnungslos gemeldeten Personen.

Statistiken belegen zudem, dass jede zweite wohnungslose Person Suchtmittelabhängig ist, heißt es vonseite der Caritas, die gemeinsam mit der AWO im Kreis Mettmann ein Projekt gestartet hat, um Wohnungslosen mit einer aufsuchenden Suchtberatung zu helfen. Die Verantwortlichen haben entschieden, die Initiative des Landes NRW „Endlich ein Zuhause“ um diesen weiteren Baustein zu ergänzen.

Ziel des gemeinsamen Projektes ist es, wohnungslosen Menschen mit Suchtbelastung mögliche Hilfen aufzuzeigen und sie zu unterstützen, diese Hilfsangebote tatsächlich in Anspruch zu nehmen. Für die nächsten achtzehn Monate sind die beiden Sozialarbeiterinnen Lilian Fischer, Caritas und Tümay Biçer-Poyraz, AWO im Nord- und Südkreis unterwegs – und zwar an den Orten, an denen sich die Betroffenen aufhalten.

Zusammenarbeit mit den Kommunen

„Wir werden die Menschen aufsuchen, Kontakt und Vertrauen aufbauen und motivieren, Hilfen anzunehmen“, so Lilian Fischer. „Wir können dabei auf eine gut ausgebaute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Diensten der Wohnungslosenhilfe zurückgreifen.“ Die enge Kooperation mit den Kommunen und weiteren Akteuren im sozialen Hilfesystem ist eine der Voraussetzungen, die Menschen gezielt zu den richtigen Stellen zu begleiten und in weiterführende Hilfen und Wohnungen zu vermitteln.

Ein besonderer Fokus soll dabei auf junge Erwachsene und Frauen gelegt werden, erklärt der Caritasverband. Grund dafür sei, dass diese Personengruppen bislang mit ihren speziellen Bedürfnissen nicht ausreichend im Hilfesystem berücksichtigt würden.

Auch dem Wohnraumverlust wolle man vorbeugen. Nun setze man dort an, wo Menschen im Wohnraum „auffällig“ werden oder wo bereits die Räumung der Wohnung droht. Durch Reduzierung von Suchtmitteln oder abstinente Lebensführung könnten günstigere Voraussetzung für den Abbau weiterer sozialer Schwierigkeiten, wie z.B. Mietschulden oder Verwahrlosung des Wohnraumes, geschaffen werden.