Ein Corona-Schnelltest ist zu sehen. Foto: pixabay
Ein Corona-Schnelltest ist zu sehen. Foto: pixabay

Berlin. Das Robert-Koch-Institut hat in einer Strategie-Ergänzung zur Bewältigung der beginnenden pandemischen Welle durch die Coronavirus-Variante Omikron zu verschärften Maßnahme geraten – und zwar ab sofort.


In Nachbarländern wütet das Coronavirus derzeit heftig, Deutschland kam bislang glimpflich davon, insbesondere angesichts der Omikron-Variante. Die ist laut Robert-Koch-Institut „sehr leicht übertragbar“ und führe zudem auch bei vollständig
Geimpften und Genesenen häufig zu Infektionen, die weitergegeben werden können.

In einer vorsichtigen Einschätzung malt das RKI bereits ein unerwünschtes Szenario: Bereits Anfang Januar könne Omikron demnach die Mehrzahl der Infektionsfälle in Deutschland ausmachen. Die Behörde geht zudem davon aus, dass dies „mehrere Zehntausend Infektionsfälle täglich“ sein könnten.

„Unter den derzeitigen Bedingungen liegt die Verdopplungszeit in Deutschland bei etwa drei Tagen“, so das RKI in seinem Strategiepapier. Die Verdopplungszeit gibt an, in welchem Zeitraum, sich eine exponentiell wachsende Zahl verdoppelt.

Die derzeitige Entspannung der Coronalage sieht das RKI, mahnt jedoch die Hospitalisierungen und Intensivauslastungen „auf hohem Niveau“ an. Die Behörde zielt mit ihren Maßnahmen auf das Durchbrechen der Omikron-Dynamik ab, um entlastend auf das Gesundheitssystem einzuwirken. Es heißt hierzu: „Sollte die Dynamik der bevorstehenden Omikron-Welle nicht gebremst werden, ist aufgrund der in kurzer Zeit zu erwartenden hohen Fallzahlen mit einer Überlastung der Gesundheitsversorgungsstrukturen in Deutschland zu rechnen.“

Neben kostenlosen Tests in Testzentren und Selbsttests sowie Masken hält das Robert-Koch-Institut ab sofort und bis Mitte Januar 2022 unter anderem maximale Kontaktbeschränkungen für geboten.

Auch die Geschwindigkeit von Impfungen müsse erhöht werden. Reisen solle man auf das Notwendigste beschränken.

„Die Konzepte 2G/3G sollten unter Berücksichtigung der Omikron-Variante geschärft werden, da von einer erheblichen Transmission dieser Variante auch durch Genese und vollständig Geimpfte ohne Auffrischimpfung ausgegangen werden muss“, so das RKI. Die Behörde rät auch bei Immunisierten zu zusätzlichen Testungen. Entfallen könnten diese lediglich bei „Geboosterten“.