Kreis Mettmann. Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März weisen die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann auf die Initiative „Parität Jetzt! hin“ und rufen auf, die Kampagne zu unterstützen.
„Die Hälfte unserer Gesellschaft besteht aus Frauen, doch in den Parlamenten sind sie noch immer unterrepräsentiert“, schreiben die Gleichstellungsbeauftragten. „Für eine moderne Demokratie brauchen wir eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen, um ihre Interessen, Sichtweisen und Expertise in die Politik einzubringen“.
Die Initiative #ParitätJetzt, weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter und die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann rufen am Internationalen Frauentag dazu auf, Briefe an ihre Bundestagsabgeordneten zu schicken, um auf „Parität jetzt“ aufmerksam zu machen und ein paritätisches Wahlrecht einzufordern.
Paritätisches Wahlrecht sei ein wichtiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit für Frauen in der Politik, so die Gleichstellungsbeauftragten.
„Es ist wichtig, dass sie viele Bürgerinnen und Bürger der Kampagne anschließen und sie unterstützen“, appellieren die Gleichstellungsbeauftragten.
Auf der Website paritaetjetzt.de gibt es alle Informationen zur Initiative. Das laufende Gesetzgebungsverfahren zur Änderung des Wahlrechts betrifft ausschließlich die Reduzierung der Mandate im Deutschen Bundestag – die Forderung nach Parität bleibt momentan noch unberücksichtigt.
Die Initiative ist ein solidarischer Zusammenschluss von Menschen aus mehr als 80 Verbänden, Organisationen und Netzwerken. Auch die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen ist Mitglied in der Initiative. Sie fordern die Politik auf, dem Gebot zur tatsächlichen Durchsetzung der Gleichberechtigung gemäß Art. 3 Abs. 2 GG „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ nachzukommen und ein paritätisches Wahlrecht einzuführen
Mehr als 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts gab es noch nie ein paritätisch besetztes deutsches Parlament. Im Bundestag ist der Frauenanteil in der 19. Wahlperiode auf 30,9 Prozent, den Stand der 90er Jahre, zurückgefallen. Auch nach der jüngsten Wahl beträgt er nur knapp 34,7 Prozent. Auf Kommunalebene sieht es noch verheerender aus: In den Parlamenten sitzen im Schnitt nur 25 Prozent Frauen und nur jedes zehnte Rathaus wird von weiblicher Hand regiert.