Kreis Mettmann. Die Folgen von Bewegungsmangel können bei Kindern bereits früh auffallen: Vielen misslingt das Balancieren und Hüpfen, die Konzentrationsfähigkeit leidet, mitunter sogar das soziale Miteinander. Werden Kinder früh entsprechend gefördert, können Defizite aufgeholt werden.
Mit psychomotorischen Fördergruppen erreicht das Kreisgesundheitsamt Mettmann genau die Kinder, die zwar keine Therapie benötigen, aber eine besondere Unterstützung brauchen. Und das seit mittlerweile zehn Jahren. Die Kinder werden durch speziell qualifizierte Übungsleiter begleitet. Gezielte und von den Kindern selbst gestalte Bewegungsanlässe motivieren sie, mehr Selbstvertrauen in das eigene Können zu gewinnen.
„Entscheidend ist, dass wir bei dem ansetzen, was ein Kind bereits kann. Dabei ist das freie Spielen extrem wichtig,“ so Heide Förster, Koordinatorin der „Lott-jonn-Initiative Kinder- und Jugendgesundheit“ des Kreisgesundheitsamtes. Bewegung wirkt so auf die sozial-emotionale und die motorische Entwicklung gleichermaßen. „Eben daher kommt der Begriff Psychomotorik“, erläutert Heide Förster.
Entscheidend für den Erfolg der Förderung ist vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Erzieherinnen, Kursleitung, Eltern, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, den Sportvereinen und „Lott jonn“. So sind z. B. die Kindergartenuntersuchungen des Gesundheitsamtes Dreh- und Angelpunkt der Maßnahme.
Kinder werden mutiger
Im letzten Jahr wurde das Angebot in Hilden mit der Turn- und Sportgemeinschaft Hilden installiert. Die Akteure ziehen ein positives Zwischenfazit: „Wenn die Kinder wöchentlich kommen, werden sie schnell mutiger und lernen, Dinge selber auszuprobieren, Geräte aufzubauen und auf verschiedene Weise zu nutzen. Das macht sie stolz und motiviert sie für die nächsten Entwicklungsschritte. Dieser positive Effekt breitet sich auf weitere Fähigkeiten aus, z. B. im verbesserten Miteinander beim Spielen.“
Aktuell gibt es in neun Städten des Kreises jeweils eine Gruppe mit je zehn Kindern. Eine Umsetzung in Haan ist angedacht. Ziel ist, das die aufgebauten Netzwerke in allen zehn Städten nachhaltig und Schritt für Schritt eigenverantwortlich arbeiten.
Informationen gibt es bei der Lott-jonn-Koordinierungsstelle, Heide Förster, Tel. 02104 992299, heide.foerster@kreis-mettmann.de, www.lott-jonn-kme.de.