Metallstäbe werden in einer Firma verarbeitet. Foto: Symbolbild (pixabay)
Metallstäbe werden in einer Firma verarbeitet. Foto: Symbolbild (pixabay)

Kreis Mettmann. Deutschland befindet sich fast schon im zehnten Jahr in einer kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung. Eine derart lange Phase des Aufschwungs hat es bislang noch nicht gegeben. Das spiegelt auch die aktuelle Konjunkturumfrage des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg wider.

Die wirtschaftliche Lage in der Branche ist solide, allerdings zeigen sich erste Abschwächungen in den Erwartungen für 2019.

Die Gründe für die zunehmende Skepsis sind vielfältig: „Der zunehmende Protektionismus, die politischen Krisen in der Welt, der bevorstehende Brexit und die Probleme in der Autoindustrie sind nur einige Beispiele für das Umfeld, in dem die Unternehmen aktuell und in Zukunft agieren müssen. Für eine Branche, die eine Exportquote von knapp 50 Prozent hat, sind diese Widrigkeiten und Wettbewerbshemmnisse ein ernst zu nehmendes Problem“, betont der Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Dr. Klaus-Peter Starke.

Bis zum Jahresbeginn 2019 haben die Unternehmen diese Herausforderungen sehr gut gemeistert. Immerhin 91 Prozent der an der Konjunkturumfrage beteiligten Unternehmen werten ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder befriedigend, nur neun Prozent als schlecht. Die derzeitige Auftragslage wird von 52 Prozent als gut angegeben und von 39 Prozent als befriedigend. Auch hier berichten nur neun Prozent von einer schlechten Auslastung.

Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich hingegen im Vergleich zu den letztjährigen Umfrageergebnissen abgeschwächt. Nur noch 13 Prozent der befragten Betriebe rechnen hier mit einer Verbesserung. Vor Jahresfrist rechnete noch ein gutes Fünftel mit einer besseren Geschäftslage. 70 Prozent gehen derzeit von einem gleichbleibenden Niveau aus. 17 Prozent erwarten deutlich schlechtere Geschäfte. 2018 lag dieser Wert bei zehn Prozent.

Nur noch neun Prozent der Unternehmen kalkulieren mit einer Verbesserung der Erträge in diesem Jahr. Im letzten Jahr hatten noch 21 Prozent positive Ertragserwartungen. Auch die Investitionsplanungen wurden etwas zurückgenommen. Eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 2018 planen nur noch 17 Prozent (im Inland) beziehungsweise 15 Prozent (im Ausland). Im Vorjahr hatten noch rund ein Viertel der Betriebe Ihre Investitionen im In- und Ausland deutlich erhöht.

Dennoch bleibt die Beschäftigungslage stabil. 65 Prozent der Unternehmen wollen im ersten Halbjahr 2019 keine personellen Veränderungen vornehmen. 22 Prozent planen Neueinstellungen, 13 Prozent Personalabbau. Mit Kurzarbeit rechnen vier Prozent. Bei den Ausbildungsplätzen wollen 91 Prozent ihr hohes Ausbildungsniveau auch in 2019 aufrechterhalten. Vier Prozent wollen es ausweiten und 6 Prozent reduzieren.