Pat Kreß ist der Vorsitzende der Ratinger SPD. Foto: SPD
Pat Kreß ist der Vorsitzende der Ratinger SPD. Foto: SPD

Haan/Ratingen. Die SPD Haan und die SPD Ratingen üben Kritik. Die Vergabe von 120 Millionen Euro an zwei Klinikstandorte im Kreis Mettmann sei eine einseitige Erfolgsmeldung. Gravierende Versäumnisse der vergangenen Jahre würden ausblendet, so die beiden Ortsvereine.


Martin Haesen, Vorsitzender der SPD Haan, stellt klar: „Es ist unbestritten, dass diese Finanzmittel nach der Schließung des Haaner und des Ratinger Krankenhauses, dringend benötigt werden. Doch das Problem liegt tiefer: Die Landesregierung unter Minister Karl-Josef Laumann (CDU) hat es über Jahre hinweg versäumt, den Krankenhäusern in NRW ausreichend Investitionsmittel zur Verfügung zu stellen. Jetzt wird mit großer Geste Geld verteilt, aber die Realität ist, dass viele Standorte bereits verloren sind und die Gesundheitsversorgung in der Region de facto schlechter geworden ist. Hierbei nicht nachzusteuern wäre grob fahrlässig.“

Die Insolvenz der Krankenhäuser in Haan und Ratingen sowie die Schließung der Notaufnahme in Langenfeld seien keine isolierten Ereignisse, sondern direkte Folgen einer verfehlten Gesundheitspolitik“, so Pat Kreß, Vorsitzender der SPD Ratingen. Die Menschen im Kreis Mettmann hätten heute weniger Zugang zu medizinischer Versorgung als zuvor. „Es reicht nicht aus, jetzt Rettungsgelder zu verteilen, wenn vorher die strukturelle Unterfinanzierung dazu geführt hat, dass Standorte geschlossen werden mussten. Späte Millionen ersetzen keine geschlossenen Krankenhäuser.“

Die SPD Haan und die SPD Ratingen fordern von der Landesregierung eine grundsätzlich bessere Finanzierung der Krankenhausinfrastruktur in NRW. „Es darf nicht sein, dass die Gesundheitsversorgung von wirtschaftlichen Zwängen und Insolvenzen bestimmt wird, anstatt von den Bedarfen der Bürgerinnen und Bürger“, so Haesen und Kreß abschließend.