Die "Omas gegen Rechts" engagieren sich für die Seenotrettung. Foto: Privat/Archiv
Die "Omas gegen Rechts" engagieren sich für die Seenotrettung. Foto: Privat/Archiv

Kreis Mettmann. Deutschlandweit finden am tag der Seenotrettung Aktionen statt, um auf die Arbeit der Engagierten hinzuweisen. Die „Omas gegen Rechts“ postieren sich mit einem Stand im Neandertal. 


Seit mehreren Jahren erinnern die „Omas gegen Rechts“ am Tag der Seenotrettung an die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer. „Gerade in diesem Jahr halten wir das für besonders wichtig“, erklärt Heike Linnert. „So unsicher, beängstigend und bedrohlich haben die Menschen hier ihre Lage lange nicht mehr eingeschätzt“. Gründe gibt es dafür nach Ansicht der engagierten Seniorinnen viele: Corona, der Krieg in der unmittelbaren Nachbarschaft, die unklare Energiesituation und Auswirkungen der Klimakatastrophe – „das reicht doch eigentlich“, so Linnert.

Die Menschen, die im Mittelmeer ertrinken, seien Menschen, heißt es von den „Omas“. Keiner von ihnen habe seine Heimat leichtfertig verlassen, jeder von ihnen habe gute Gründe gehabt, sich auf diesen lebensgefährlichen Weg zu machen.

„Solange wir Europäer keinen Weg gefunden haben, diesen Menschen in ihrer Heimat eine sichere Perspektive zu geben, solange tragen wir die Mitverantwortung für das, was im Mittelmeer geschieht“, mahnt Heike Linnert. Die Omas gegen Rechts im Kreis Mettmann finden es „beschämend zu sehen, wie Europa wegsieht und das Retten von Menschenleben kriminalisiert, wie unsere Steuergelder an einen verbrecherischen Staat wie Libyen verschwendet werden, die aus Flüchtlingen rechtlose Gefangene machen“.

Solange es keine bessere Lösung gibt wollen die Omas gegen Rechts – neben Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Sea Eye oder Sea Watch – weiter Unterstützung leisten. An einem Stand im Neandertal gegenüber des Museums informiert die Gruppe am heutigen Sonntag ab 11 Uhr über Organisationen der Seenotrettung und „erinnert an die Flüchtlinge, die sonst vergessen werden“.