Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg , sieht einen Tarifkompromiss in einer
Michael Vitz, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg , sieht einen Tarifkompromiss in einer "enorm schwierigen wirtschaftlichen Situation". Foto: Arbeitgeberverband Metall

Wuppertal/Kreis Mettmann. Die Metallarbeitgeber und die IG Metall in Nordrhein-Westfalen haben bei der siebten Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten dieses Industriezweigs ein Verhandlungsergebnis erzielt.

Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten werden im laufenden Jahr automatisch entlastet, ohne dass eine Zustimmung der IG-Metall erforderlich ist. Dazu entfällt das schon im Jahr 2018 vereinbarte Tarifliche Zusatzentgelt, wenn im Jahr 2021 nicht eine Nettoumsatzrendite von mindestens 2,3 Prozent erreicht wird.

Die jährliche Sonderzahlung wird als „Transformationsgeld“ bezeichnet. Statt sie auszuzahlen, kann sie auch dazu verwendet werden, eine Arbeitszeitverkürzung auf bis zu 30 Wochenstunden zu finanzieren. Bei diesen Regelungen wie auch dem Transformationsprozess sind jedoch freiwillige Betriebsvereinbarungen erforderlich, die nicht erzwungen werden können.

Die Tarifvereinbarung sieht im Kern vor:

      • Eine Corona-Beihilfe von 500 Euro im Juni 2021
      • Die Entgelttabellen werden unverändert bis zum 30. September 2022 in Kraft gesetzt
      • Eine neue Sonderzahlung von 18,4 Prozent eines Monatsentgelts im Februar 2022 steigend auf 27,6 Prozent eines Monatsentgelts ab Februar 2023
      • Der Tarifvertrag gilt rückwirkend zum 1. Januar 2021, hat eine Gesamtlaufzeit von 21 Monaten und endet am 30. September 2022

“Es ist gelungen, der enorm schwierigen wirtschaftlichen Situation Rechnung zu tragen. Für uns ist es ganz wichtig, dass unsere Unternehmen wie schon im Jahr 2020 auch im Jahr 2021 keine Erhöhung der Tabellenentgelte verkraften müssen“, betont der Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes der Metallindustrie von Wuppertal und Niederberg, Michael Vitz. Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben im Jahr 2021 keine zusätzliche Belastung durch diesen Tarifvertrag.

Die Pandemie hat das Land weiterhin fest im Griff und sorgt bei Unternehmen und Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie für massive Verunsicherung. „Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir als Tarifpartner in diesen Zeiten der Ungewissheit langfristig verlässliche und tragfähige Perspektiven setzen können“, betont Michael Vitz.

Der Tarifvertrag sei ein gutes Angebot an die Betriebe, die jeweils für sie beste Lösung zu finden. Die Gesamtbelastung über die Laufzeit bis zum 30. September 2022 von 1,14 Prozent sei in dieser Pandemie eine gute Lösung für Arbeitnehmer und Unternehmen in Wuppertal und Niederberg.