Ein Kind spielt mit Bausteinen. Foto: pixabay/symbolbild
Ein Kind spielt mit Bausteinen. Foto: pixabay/symbolbild

Kreis Mettmann. Bei einer Fachtagung im Kreishaus kamen jetzt Fachpersonen aus Kindertagesstätten und Grundschulen im Kreis Mettmann zusammen, um sich mit dem Thema „Intervention bei von häuslicher Gewalt betroffenen Kindern“ auseinanderzusetzen. Die Tagung wurde vom Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Kreis Mettmann ausgerichtet.


Die Referentinnen teilten in ihren Vorträgen aktuelle Erkenntnisse, praktische Handlungsmöglichkeiten und beleuchteten regionale Unterstützungsstrukturen. Die Teilnehmenden hatten im Anschluss an die Vorträge die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Dabei wurde deutlich: Kindertageseinrichtungen und Grundschulen spielen eine zentrale Rolle bei der Erkennung und Unterstützung betroffener Kinder.

Die Psychologin Susanne Heynen, als ehemalige Jugendamtsleitung und Autorin, gab einen Überblick über die Auswirkungen von häuslicher Gewalt auf die kindliche Entwicklung und die Bedeutung von frühzeitiger Intervention. Kezban Demir ist Abteilungsleiterin im Jugendamt der Stadt Mettmann und stellte die Rolle und die Verantwortung der Jugendhilfe und anderer Hilfeeinrichtungen im Kreisgebiet in Fällen von häuslicher Gewalt vor. Sie verdeutlichte die Relevanz einer engen Vernetzung mit Bildungsinstitutionen.

Yvonne Herda, Kinderschutzkoordinatorin der Stadt Mettmann, präsentierte Handlungsabläufe und konkrete Unterstützungsansätze für die Fachpersonen im Saal. Dr. Gabriele Komesker ist die ärztliche Leitung der Kinderschutzambulanz des Evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf. Sie stellte die Kinderschutzambulanz vor, welche unter anderem Anlaufstelle für Fachpersonen von Kindertagesstätten und Schulen ist und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Diagnostik und Betreuung von betroffenen Kindern ermöglicht.

„Wir wollen die Fachkräfte im Kreis Mettmann befähigen, Anzeichen von häuslicher Gewalt im elterlichen Haushalt frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit den zuständigen Stellen die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um betroffene Kinder bestmöglich zu unterstützen und zu stärken“, so Jana Lihl, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Mettmann und Vorsitzende des Runden Tisches. Der Fachtag zeigte, wie notwendig die enge Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen, Jugendämtern und anderen Akteurinnen und Akteuren des Kinderschutzes ist. Das Ziel ist es, ein starkes Unterstützungsnetzwerk zu schaffen, das den Schutz von Kindern in den Mittelpunkt stellt.

Die Broschüre zum Fachtag gibt es auf kreis-mettmann.de unter dem Suchbegriff „Intervention bei von häuslicher Gewalt betroffenen Kindern“.