Kreis Mettmann. Am heutigen 21. März wird weltweit der Down-Syndrom-Tag begangen. Anlässlich dieses Aktionstages weist die Lebenshilfe auf ihre Position zu Bluttests hin: Die Kreisvereinigung möchte, dass diese erneut im Bundestag beraten werden, weil sie das Leben mit Trisomie 21 für lebenswert hält.
Ob ein ungeborenes Baby das Down-Syndrom hat, kann jetzt zu einem frühen Zeitpunkt in der Schwangerschaft festgestellt werden. Dazu muss nur das Blut der Mutter untersucht werden. Die Lebenshilfe und weitere Verbände lehnen eine breite Anwendung dieses Bluttests ab, weil sie das Leben von Menschen mit Trisomie 21 für lebenswert halten.
Anfang März hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe als Teil des Bündnisses „Runder Tisch NIPT als Kassenleistung“ die Abgeordneten des Deutschen Bundestages angeschrieben und sie aufgefordert, den vorgeburtlichen Bluttest auf Down-Syndrom und andere Trisomien erneut zu beraten. Im Verfahren beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sind Widersprüche zu den in der Orientierungsdebatte zum Ausdruck gebrachten Überzeugungen der Parlamentarier aufgetreten.
Der G-BA berät auf Grundlage der wissenschaftlichen Bewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen über die Kassenfinanzierung des Bluttests. Die bisherigen Ergebnisse können darauf hinauslaufen, dass dieser Bluttest zum Standardverfahren in der Schwangerschaft wird – was weder medizinisch sinnvoll noch gesellschaftlich gewollt ist. So hatten die Abgeordneten in der Debatte Reihenuntersuchungen ausdrücklich abgelehnt.
Welt-Down-Syndrom-Tag als Zeichen für Lebensfreude
Der Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März wurde ins Leben gerufen, um zu zeigen, wie lebenswert das Leben mit Trisomie 21 ist. Wird ein Mensch mit Down-Syndrom geboren, sind Eltern eventuell erstmal unsicher bis hin zu schockiert und wissen nicht, wie das Leben mit ihrem Kind sich gestalten wird.
„Unsere Frühförderung setzt gleich nach der Geburt an. Die ganzheitliche Förderung zielt darauf ab, das Kind entsprechend seiner Möglichkeiten zu unterstützen, um möglichst gleiche Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erhalten“, erklärt Birgit Cordes-Lacerenza, Leiterin der Frühförderung bei der Lebenshilfe Kreisvereinigung Mettmann. „Durch die Arbeit mit dem Kind arbeiten wir auch ganz nah mit den Eltern zusammen und helfen ihnen, ihr Kind so anzunehmen, wie es ist.
Und dass das Leben mit Trisomie 21 lebenswert ist, zeige nach Ansicht der Lebenshilfe ein Wandel in Deutschland: „Zum Beispiel ergreifen immer mehr Personen mit Down-Syndrom öffentlich das Wort und reden mit bei Themen, die ihr Leben tangieren. Sie engagieren sich in den Sozialen Medien, bloggen, erstellen Videos und werden als Interviewpartner zu Talkrunden eingeladen“, so die Kreisvereinigung.
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