Kreis Mettmann. Die Vorsitzende der Kreis-Frauen-Union, Annette Koewius, und der FU-Ratingen, Gisela Grabow, machen zum Weltfrauentag auf die während der Pandemie verschärfte Situation in Bezug auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam.
Die Frauen-Union hat sich mit dem Bericht über Gewalt gegen Frauen der Rechts- und Menschenrechtskommission der EFU auseinandergesetzt und einem aktuellen Bericht der UN Women, der sich auf Daten aus 13 Ländern seit der Pandemie stützt. Dieser zeige, dass zwei von drei Frauen berichteten, dass sie oder eine Frau, die sie kennen, eine Form von Gewalt erlebt haben, aber nur eine von zehn Frauen die Polizei eingeschaltet haben, um Hilfe zu erhalten.
Der Bericht der EFU analysiert die Ursachen und den aktuellen Rechtsrahmen in den verschiedenen Ländern und kommt zu dem Schluss, dass die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt im Allgemeinen und häuslicher Gewalt im Besonderen ein übergreifendes und koordiniertes Vorgehen der staatlichen Institutionen erfordert.
Auf dem langen Weg aus den bestehenden Strukturen geschlechtsspezifischer Gewalt müssen Vertreterinnen und Vertreter der einschlägigen frauen-, gleichstellungs-, erziehungs- und familienpolitischen Verbände, der Gewerkschaften, der Arbeitgeber und der Wissenschaft von der Politik eingeladen und einbezogen werden.
„Wir möchten das Thema auch im Kreis Mettmann weiterhin im Blick behalten und Entscheidungsträger darauf aufmerksam machen, wie sehr sich die Situation während der Pandemie verschlechtert hat“, hieß es.
Das Ifo-Institut, BKA und der Weiße Ring gehen von vier bis sechs Prozent mehr häuslicher Gewalt aus. Frauenhäuser und -notrufe hatten von einem noch deutlicheren Plus berichtet.