Kreis Mettmann. Der Verteilnetzbetreiber Westnetz sieht in der Entwicklung des Stromverbrauchs erste Tendenzen für eine Normalisierung.
Der Stromverbrauch sank im Westnetz-Gebiet bedingt durch Corona um bis zu 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Während in privaten Haushalten bis zu zehn Prozent mehr Strom verbraucht worden ist, – viele Menschen verbrachten wegen der Beschränkungen mehr Zeit zu Hause – verzeichnete der Verteilnetzbetreiber bei Kunden aus Industrie und Gewerbe deutsche Rückgänge. „Bei diesen Kundengruppen brach der Stromverbrauch in der Spitze um bis zu 24 Prozent ein“, informiert Westnetz-Pressesprecher Dr. Thomas Breuer.
Bei den Privathaushalten zeigte sich ein gegenläufiger Trend. „Wegen der Ausgangsbeschränkungen und dem vermehrten Arbeiten im Homeoffice stieg in den Haushalten die verbrauchte Energiemenge in den vergangenen Wochen um bis zu 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an“, sagte Diddo Diddens, Geschäftsführer der Westnetz GmbH.
Westnetz verzeichnet leichten Anstieg
In der vergangenen Woche lag die Gesamtentnahme aus den Stromnetzen laut Westnetz noch um acht Prozent unter der vergleichbaren Vorjahreswoche. Es zeige sich jedoch bereits wieder ein leichter Anstieg um rund drei Prozentpunkte gegenüber der Vorwoche. Bei der Entwicklung des Stromverbrauchs werden somit erste Tendenzen einer Normalisierung sichtbar.
Die von der Politik ergriffenen Lockerungsmaßnahmen spiegeln sich in den aktuellen Verbräuchen einiger Kundengruppen wider, heißt es vonseiten des Verteilnetzbetreibers. „Durch den Produktionsrückgang beziehungsweise Produktionsstopp bei großen Industriekunden können wir nach wie vor nicht von einem Normalbetrieb sprechen. Wir bemerken aber, dass insbesondere Gewerbe und Industrie wieder anziehen und ihre Stromverbräuche steigern. Hier liegt der Stromverbrauch zwar noch um zwölf Prozent unter dem Vorjahresniveau, aber bereits wieder 18 Prozent über dem gemessenen Tiefstwert im April. Dies ist erfreulich und gibt erste Hinweise auf eine Belebung unserer Wirtschaft“, erklärte Katherina Reiche, Vorsitzende der Geschäftsführung der Innogy-Westenergie, der Muttergesellschaft der Westnetz. Auch bei den Haushalten zeige sich ein Trend zur Normalisierung. Hier liegen die Verbräuche nur noch leicht über dem Niveau des Vorjahres.
Westnetz zog die Daten der Haushaltsverbräuche aus dem Projekt „Smarte Haushalte“ heran: Es liefert gemessene Viertelstundenwerte von mehr als 600 repräsentativen Haushaltskunden aus dem gesamten Westnetz-Gebiet.
Diese Daten werden statistisch so aufbereitet, dass sie einen durchschnittlichen Haushaltskunden im Verteilgebiet der Westnetz GmbH repräsentieren, erklärt das Unternehmen. Diese Daten werden im Normalfall dazu verwendet, den Verbrauchsverlauf von Haushaltskunden zu prognostizieren. Die Daten der Geschäfts- und Industriekunden wurden direkt aus den Online-Messwerten ermittelt.
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