Eine Verlängerung der Sperrzeiten soll Gastronomen in Corona-Zeiten helfen. Foto: André Volkmann
Eine Verlängerung der Sperrzeiten soll Gastronomen in Corona-Zeiten helfen. Foto: André Volkmann

Mettmann. In der Kreisstadt wird über eine Verlängerung der Sperrzeit für Wirte diskutiert. Die Anwohner der Oberstadt machen ihrem Ärger Luft.

In der Geschäftsstelle der CDU auf der Neanderstraße hatten sich politische Vertreter und Mettmanner Bürgerinnen und Bürger getroffen, eigentlich, um mit den Anwohnern der Oberstadt Möglichkeiten zur Abfederung von finanziellen Einbußen der Gastwirte aufgrund der Corona-Krise auszuloten. Die Verlängerung der Öffnungszeiten um eine Stunde ist dabei eine der aktuell diskutierten Ideen.

Zustimmung gab es wenig unter den Anwesenden, berichtet der neue SPD-Vorsitzende Matthias Stascheit in einer gemeinsamen Mitteilung von SPD und CDU. Als Anlass für den Ärger der etwa 25 teilnehmenden Anwohner sollen die „zahlreichen Belästigungen in den vergangenen Jahren“ geben. Die teilweise sehr kleinteilige Kritik an den wenigen schwarzen Schafen mache deutlich, dass das Verhältnis zwischen Wirten und Anwohnern nachhaltig zerrüttet ist, fasst Stascheit zusammen.

So sollen Durchgänge zugestellt und Gäste bis nach Mitternacht und dann wieder ab 10 Uhr morgens bewirtet worden sein, zudem seien Lärm und die „Hinterlassenschaften“ einiger Gäste problematisch, gibt der SPD-Vorsitzende die Kritik der Oberstädter weiter.

„Wir Anwohner der Oberstadt sind vom Verhalten der wenigen Wirte, die sich nicht an die Regeln halten, enttäuscht“, solle Anwohner Otto Kahm seine Verärgerung über die Situation in der Oberstadt zusammengefasst haben. „Und deshalb sollten die jetzt erstmal ein Jahr beweisen, dass sie die bestehende Sperrzeit ab 23 Uhr einhalten können, bevor wir bereit sind, über eine Verlängerung der Öffnungszeiten zu reden“.

Die Vertreter von CDU und SPD geben an, mit ihrem Wunsch nach einer nachhaltigen Kontrolle der Sperrzeiten im Rathaus bisher nicht durchgedrungen zu sein. Die Etablierung der Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt und Polizei könne zukünftig für eine „fühlbare Verbesserung“ der Situation sorgen.

An dem Bürgergespräch teilgenommen hatte auch Bürgermeisterkandidatin Sandra Pietschmann. Sie zog ein optimistisches Fazit: „Es ist wieder einmal gut, dass wir miteinander sprechen, bevor wir entscheiden. Ich werde in naher Zukunft das Gespräch mit den Gastwirten suchen und die hier angesprochenen Punkte besprechen. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten halte ich nach dem hier heute gehörten erstmal nicht für zielführend.“